Das EU-Energielabel bescheinigt schweren Autos eine bessere Energieeffizienz als Kleinwagen, obwohl diese deutlich weniger verbauchen.
Pkw-Energielabel täuscht Verbraucher!
Seit rund einem Jahr müssen Neuwagen EU-weit mit einem farbigen Energielabel gekennzeichnet werden. Der VCD kritisiert, dass Verbraucher durch die fehlerhafte Berechnungsformel getäuscht werden und sich die Kraftstoffverbrauchschwergewichte in einen grünen Mantel der vermeintlichen Unschuld hüllen.
Das EU-Energielabel sollte den Energieverbrauch und die Effizienz für Elektrogeräte und Autos sichtbar machen und dem Verbraucher so die nachhaltige Kaufentscheidung erleichtern. Während sich das Label für Kühlschränke und Waschmaschinen bewährt hat, führt es den Verbraucher bei Pkw in die Irre.
„Für Autofahrer und Autofahrerinnen ist die Höhe des Spritverbrauchs und der CO2-Ausstoß das Maß dafür, wie sparsam ein Auto ist. Wenn Fahrzeuge mit einem hohen Verbrauch, allein aufgrund ihres hohen Gewichtes, in eine gute Effizienzklasse eingeordnet werden, dann werden Verbraucher getäuscht“, kritisiert Michael Müller-Görnert, Verkehrsexperte beim ökologischen Verkehrsclub VCD.
Fehlerhafte Berechnung macht Verbauchsriesen zu grünen Umweltautos!
Die Berechnung zur Einteilung in die Energieeffizienzklassen ist der Fehler. Die Formel orientiert sich am Fahrzeuggewicht und bevorzugt damit eindeutig schwere Fahrzeuge, die natürlich mehr Kraftstoff verbrauchen. Für viele SUVs, Großraum-Vans oder Mittelklasse-Pkw ist es somit ein Leichtes ein grünes A- oder B-Label zu bekommen. Kleinwagen hingegen sind selten besser als C bewertet, obwohl sie deutlich weniger Kraftstoff verbrauchen und CO2 freisetzten. Beispiel: Der Toyota Yaris 1.0 VVT-i mit einem CO2-Ausstoß von 111 g/km bekommt ein C. Der schwere Audi Q7 3.0 TDI quattro mit einem CO2-Ausstoß von 195 g/km erhält ein B. Aus Sicht des VCD sieht eine gute Verbraucherkennzeichnung anders aus. Diese muss sich am Klimaschutz orientieren, leicht verständlich sowie nachvollziehbar sein und für alle Fahrzeuge einen Anreiz zur Effizienzsteigerung setzen.
Quelle: VCD / Text: Marie A. Wagner