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Fahrradausstellung Berlin
Fahrradausstellung

Mehr als nur zwei Räder Fahrradaustellung in Berlin

Angesichts der Bedrohung des Klimawandels und seiner dramatischen Folgen wird das Fahrrad als umweltfreundliches Fortbewegungsmittel immer beliebter. Doch es kann sogar noch mehr als das Klima retten, wie eine Fahrradausstellung im Märkischen Museum Berlin zeigt.  

Radfahren als Teil von Protestkultur und Emanzipation

Bis zum 27.03.2022 präsentiert das Stadtmuseum Berlin im Märkischen Museum gemeinsam mit mususku – Museum der Subkulturen eine Sonderausstellung unter dem Titel „Easy Rider Road Show“. Im Mittelpunkt steht dabei das Fahrrad als Phänomen der Subkultur, welches gleichzeitig Freiheitsversprechen, Glücksbringer und Utopie ist. Durch Fotografien wird den Besuchern gezeigt, wohin das Rad uns bringen kann, welche starke Verbindung es zwischen Menschen schafft und wie es als Teil von Protesten gegen Umweltzerstörung und für eine lebenswerte Stadt eingesetzt wird.

Das Märkische Museum präsentiert bei der Fahrradaustellung in verschiedenen Themenräumen durch die Fotografien Geschichten von Subkulturen und Gemeinschaften, für die das Fahrrad mehr als nur ein Fortbewegungsmittel ist. Egal ob bei einem Festival der selbstgebauten Räder in New York, einer jugendlichen Fahrradbewegung in London oder bei Berliner Punks.

Neben den Fotos gibt es in der „Easy Rider Road Show“ noch weitere Objekte und Installationen zu bestaunen, die das Fahrrad als Zukunftsträger und Lifestyle-Objekt in Szene setzten. Auch verschiedene Radprojekte aus Berlin, die das Fahrradfahren in der Großstadt attraktiver machen wollen, Flüchtlingshilfen organisieren oder dazu dienen, die Stadt erkunden zu können, werden thematisiert.

Die Bedeutung der Radkultur ist vielfältig und hat Einfluss auf Bereiche wie Mode, Musik, Design, Politik, Stadtplanung und Verkehrskonzept. Kuratorin Anke Fesel von musuku stellt fest: „Radfahren ist Lebensart und Protest. Wenn viele mit dem Fahrrad fahren, werden Veränderungen angestoßen. Das Fahrrad hat das Potenzial, das Leben in der Stadt und am Ende sogar die Stadt selbst zu verändern.“ Ein Beispiel dafür ist die Fahrraddemonstration der weltweit aktiven „Critical Mass“-Bewegung, die monatlich in Berlin stattfindet und die zeigen will die Stadt ohne klimaschädliche Autos aussehen könnte. Die Ausstellung zeigt auch die Bedeutung des Fahrrads für die Emanzipation der Frau, denn es ermöglichte es ihnen im späten 19. Und frühen 20. Jahrhundert zum ersten Mal sich freier bewegen zu können und den öffentlichen Raum zu erobern.

So kann jeder kann mitmachen

Easy Rider Show

Paul Spies, Direktor des Stadtmuseums Berlins, zeigt sich begeistert darüber, dass das Fahrrad durch die „Easy Rider Road Show“ in den Fokus rückt: „Ich freue mich, dass das Rad heute an immer mehr Orten in der Welt als nachhaltiges Verkehrsmittel wahrgenommen wird, das der Umwelt, der Gesundheit und dem Verkehrsfluss in den Städten nützt. Deshalb freut es mich auch besonders, dass wir mit dieser Ausstellung das Fahrrad in den Fokus nehmen und mit musuku einen Partner gefunden haben, der die Subkultur ins Märkische Museum bringt.“

Im Rahmen der Ausstellung sammelt das Stadtmuseum Berlin Fotografien, Objekte und Geschichten, die mit dem Fahrradfahren in Berlin zu tun haben. Sie sollen sich mit den folgenden Fragen beschäftigen: Welche Erfahrungen machen Sie mit dem Rad oder mit Radfahrenden im Straßenverkehr? Wo entdecken Sie schon jetzt den Radverkehr Zukunft, wo begegnen Ihnen Hindernisse? Und welche Bilder von heute sollten für die nächsten Generationen festgehalten werden? Eingesendet werden können Beiträge auf einer öffentlichen Plattform unter Berlin jetzt!. Die Beiträge werden dann sowohl in der Ausstellung als auch in der online sichtbar gemacht.

Quelle: Stadtmuseum Berlin, Bilder: ©Stadtmuseum Berlin/Michael Setzpfandt, Christian Kielmann, Text: Fatma Cevik