In der Nordsee wird bald nachhaltig gefischt
Gute Nachrichten für umweltbewusste Krabben-Liebhaber: Die Fischereien dreier Länder wollen sich gemeinsam nach internationalen Standards zertifizieren lassen. Dadurch könnten bald fast die gesamten Krabbenfänge in der Nordsee ein wichtiges Nachhaltigkeitssiegel tragen. Das Bewertungsverfahren läuft.
Deutschland, Dänemark und die Niederlanden – aus diesen drei Ländern kommen rund 400 Krabbenkutter, die jedes Jahr für mehr als neunzig Prozent des gesamten Krabbenfangs in der Nordsee verantwortlich sind. Das entspricht etwa 30.000 Tonnen der beliebten Nordseekrabben. Wenn alles glatt geht, trägt diese riesige Fangflotte bald das bekannte Umweltsiegel des Marine Stewardship Council (MSC).
Die Bewertungsphase läuft; bis die Zertifizierung tatsächlich erfolgt, können aber sechs Monate bis anderthalb Jahre vergehen. Denn die Nachhaltigkeitskriterien, die von den Fischern erfüllt werden müssen, sind streng. So wird unter anderem untersucht, wie groß der befischte Bestand ist, welche Auswirkungen die Fischerei auf das Ökosystem in der Nordsee hat und wie effektiv das Fischereimanagement ist.
Lange Vorbereitung auf nachhaltige Zertifizierung
Letzteres haben die dänischen, deutschen und niederländischen Fischer auf Basis einer freiwilligen Selbstverpflichtung gemeinsam erarbeitet und eingeführt. Die meisten von ihnen arbeiten in Familienbetrieben in den Häfen entlang der Nordseeküste und sind schon in dritter oder vierter Generation als Krabbenfischer tätig. Sie haben sich lange auf die Zertifizierung vorbereitet und sind jetzt bereit, sich den kritischen Blicken von Umwelt- und Fischereiexperten zu stellen.
Das Ziel der gemeinnützigen Organisation MSC sind gesunde Meere, die nur durch ökologische Verbesserungen erreicht werden können. Das international anerkannte Siegel soll dabei helfen, indem es ein positives Umdenken herbeiführt und nachhaltige Fischereien belohnt.
Quelle: Marine Stewardship Council, Bild: depositphotos/ mlehmann,Text: Ronja Kieffer