Von Menschlichkeit und Fantasiefiguren
Eigentlich verkauft der Mann mit dem weißen Schnauzer lustige Perlsacktiere, die seine Frau entworfen hat. Manchmal ist Robert Békési aber auch als Flüchtlingshelfer in Ungarn unterwegs, wird Zeuge dramatischer Szenen und hilft, wo er kann.
Wir erinnern uns noch gut an die Bilder aus Budapest, bevor Ungarn im Sommer die Grenzen dicht machte. Verzweifelte Menschen, Hunger, Angst und Krankheit, wohin man auch blickte. Robert Békési war mittendrin. Gemeinsam mit anderen Freiwilligen half er drei Monate lang bei der Verteilung von Essen und Trinken am Budapester Ostbahnhof. Dann fuhr er weiter in das Dorf Zákány an der Grenze zwischen Kroatien und Ungarn, um dort Hilfsgüter an die Flüchtlinge zu verteilen, die es noch schafften, die Grenzzäune zu überwinden.
Geschichten und Perlsacktiere am Messestand in Berlin
Viele gelangten auch über den Donau-Nebenfluss Drau im wahrsten Sinne des Wortes ans rettende Ufer – häufig ohne wärmende Kleidung, barfuß, zitternd. Es kann nicht leicht gewesen sein, all das Elend mit anzusehen. Heute erzählt Robert Békési, der selbst vor vielen Jahren mit seiner Familie aus einem Lager der Nationalsozialisten fliehen konnte, seine Geschichte auf dem Bazaar Berlin. Auf der Messe, die derzeit (18.-22. November) in Berlin stattfindet, verkaufen seine Frau und er schon seit vielen Jahren ihre selbst entworfenen Perlsacktiere.
Angefangen haben sie 1992 mit drei Tierarten, inzwischen tummeln sich über 5.000 Figuren an dem kleinen Verkaufsstand. Manche von ihnen sind lebenden oder ausgestorbenen Tieren nachempfunden, einige, wie zum Beispiel der Verkaufsschlager „Glückshormon“ sind vollständig der Fantasie der Designerin entsprungen. Wer eine der lustigen Figuren erwerben oder aber mehr von Robert Békésis Geschichten hören möchte, hat noch bis zum 22. November die Gelegenheit dazu. Weitere Informationen zum Bazaar Berlin finden Sie hier.
Quelle: Messe Berlin GmbH, Bild 1: Messe Berlin GmbH; Bild 2: Migration Aid Hungary, Text: Ronja Kieffer