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Genmais-Affäre von deutschen Ministern verschuldet
Der Genmais ist zur Zeit in aller Munde. Schuld daran ist die EU-weite Zulassung des Pioneer Genmaises 1507, die die deutschen Minister verschuldete.
"Die Bundesregierung hat auf ganzer Linie versagt. Obwohl überwältigende Mehrheiten der Verbraucher und der Bundesländer Gentechnik in der Landwirtschaft ablehnen, obwohl die SPD und große Teile der CSU, das Bundeswirtschafts- und das Bundesumweltministerium gegen den Anbau des Genmais 1507 sind, stimmte Deutschland in Brüssel nicht dagegen", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.
Nachdem 2009 schon der Anbau der Genmais-Sorte 810 der Firma Monsanto wegen zu großer Risiken für die Umwelt in Deutschland verboten wurde, hofften viele Verbraucher auch ein Verbot für die Sorte von Pioneer. Doch das Gegenteil war der Fall.
Schuld daran ist eine Unstimmigkeit innerhalb der Großen Koalition. Neben Bundesforschungsministerin Johanna Wanka und Gesundheitsminister Hermann Gröhe (beide CDU) will scheinbar auch die Kanzlerin nun den Genmais. Doch der Rest der Bundesregierung steht diesem Thema negativ gegenüber. Genauso wie der Großteil der deutschen Bevölkerung.
Das Gefährliche am Genmais?
Der NABU warnt ausdrücklich vor den Gefahren, die von dem gentechnisch veränderten Mais und seiner Herbizidresistenz für die Artenvielfalt ausgehen. Der Mais wurde gentechnisch verändert, um ihn resistent gegen das Breitbandherbizid Glufosinat zu machen. Gleichzeitig sondert er in allen Pflanzenteilen von der Wurzel bis zum Pollen Toxine ab, die gegen den Fraßschädling, die Raupen des Maiszünslers, giftig wirken. "Wenn der Mais in Deutschland angebaut wird, steigt automatisch der Einsatz von Glufosinat. Vor diesem Hintergrund ist es vollkommen unverständlich, warum sich Deutschland in der Abstimmung enthält und einer europäischen Zulassung somit nichts entgegensetzt", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Quelle: NABU, BUND / Text: Christina Jung