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Namibische Bäuerinnen
Anpassung an Klimawandel

Globaler Süden braucht dringend Geld für Klimaschutz

Eine der führenden Anbieter von Klimaschutzlösungen, South Pole, warnt angesichts der Gefahren des Klimawandels vor den schweren Folgen für Kleinbauern in den Ländern des globalen Südens. Diese dringend benötigten Maßnahmen müssen jetzt erfolgen. 

Kaum Investitionen für die, die es am dringendsten brauchen

Damit die Folgen des Klimawandels zukünftig nicht die Lebensgrundlage vieler Menschen bedroht, müssen rechtzeitig Anpassungsmaßnahmen erfolgen und das kostet viel Geld.

Bisher wurden aber lediglich 5 Prozent der Gelder für den Klimaschutz in diese Maßnahmen gesteckt und das auch meist nur in Industrieländern. Urs Dietrich, Managing Director of the Landscape Resilience Fund (LRF), einer gemeinsamen Gründung von WWF und South Pole, kritisiert dass bisher zu wenig geschehen ist: „Die Anpassung an den Klimawandel wird oft als ein Thema gesehen, um das wir uns erst nach der Verringerung der Kohlenstoffemissionen kümmern müssen. Darum müssen wir jetzt die verpassten Anpassungsmaßnahmen aus vielen Jahren aufholen.“

Diese Maßnahmen sind von großer Bedeutung für die Landwirte in den Schwellenländern, denn sie sind von der Klimakrise am stärksten betroffen. Die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf ihren Ernteertrag bedrohen ihre Lebensgrundlage massiv. Unter den Extremwetterbedingungen, wie Stürmen oder Dürre, leiden schon jetzt Millionen von Menschen.

Wer soll das bezahlen? Unternehmen sind in der Verantwortung

Die Kosten für die Anpassungen an den Klimawandel betragen in den Ländern des Globalen Südens schätzungsweise 70 Milliarden US-Dollar im Jahr. Es wird außerdem vermutet, dass sich dieser Betrag bis zum Jahr 2030 mehr als verdoppeln und bis 2050 sogar mehr als verfünffachen wird.

Bisher wird aber trotzdem nur ein verschwindend geringer Teil der Gelder, die für den Klimaschutz aufgewendet werde, auch in Anpassungsmaßnahmen investiert. Und die Menschen in Entwicklungsländern profitieren kaum davon, da das meiste in Industrieländer mit hohen durchschnittlichen Einkommen fließt. Erstere sind aber die Leidtragenden, wenn nicht rechtzeitig investiert wird, denn sie spüren die Auswirkungen am unmittelbarsten.

In einer Umfrage von South Pole kam heraus, dass vor allem Unternehmen Anpassungen an den Klimawandel als wichtig bewerten. So waren 58 Prozent der befragten Unternehmen der Meinung, dass Anpassung neben Klimaneutralität die wichtigste Maßnahme sei. In Zahlen sieht man davon aber wenig. Nur sieben Prozent der Unternehmer investieren laut eigener Angaben auch in diese Anpassungen.

South Pole bemüht sich bereits seit 2006 darum, öffentliche und private Akteure bei der Reduzierung ihres CO“-Ausstoßes zu unterstützen und sich nachhaltig für den Klimawandel leinzusetzten. Schon mehr als 700 Klimaschutzprojekte in über 50 Ländern wurden von ihr auf die Beine gestellt. Mithilfe der Projekte werden vom Klimawandel betroffene Regionen gefördert, Ökosysteme geschützt und es konnten schon mehr als eine Gigatonne CO“-Emissionen eingespart werden.

Quelle: South Pole, Bild: Depositphotos/RudiErnst, Text: Fatma Cevik