So viel Glyphosat und Gentechnik steckt im Biohonig
Honig ist ein kleines Wunder der Natur. Von fleißigen Bienchen hergestellt, gilt er als gesundes und reines Naturprodukt. Umso erschreckender ist jetzt das Ergebnis von Öko-Test: Selbst in Bio Honig-Marken stecken Glyphosat und Gentechnik!
Der süße Saft der fleißigen Bienchen schmeckt nicht nur wahnsinnig lecker, er ist auch ein natürliches Heilmittel. Für viele gehört Honig auf dem Brot zu einem guten Start in den Tag dazu. Doch Honigliebhaber aufgepasst: Der goldene Leckerbissen enthält teilweise Glyphosat und Gentechnik – mit schönen Grüßen von Monsanto. Öko-Test hat 20 Honig-Marken ins Labor geschickt und kam zu dem Ergebnis, dass nicht nur konventionelle, sondern auch einige Bio Honig-Produkte schädliche Chemikalien wie Glyphosat enthalten, das von der Weltgesundheitsorganisation als vermutlich krebserregend eingestuft wird!
Kauf von Bio-Honig trotzdem sinnvoller
In zwei Bio Honig-Marken wurden Rückstände von Amitraz gefunden. Dabei handelt es sich um ein Arzneimittel, das zur Bekämpfung der Varoa-Milbe eingesetzt wird, in der ökologischen Bienenhaltung aber eigentlich verboten ist. Ganze vier Honig-Produkte enthielten das Monsanto-Spritzgift Glyphosat, das als wahrscheinlich krebserregend gilt.
Es vernichtet zudem Unkraut, obwohl selbiges ein wichtiges Nahrungsmittel für Bienen ist. Auch das Insektizid Thiacloprid, das den Orientierungssinn der Tiere erheblich beeinträchtigt, wurde in sechs Honigen nachgewiesen. Sechs weitere enthielten erhöhte Mengen der natürlichen Gifte Pyrrolizidinalkaloide, die Pflanzen vor Fraßfeinden schützen sollen, auf den Menschen aber leberschädigend und krebserregend wirken können.
Alle getesteten Honig-Marken mit Honig aus Amerika wiesen gentechnisch veränderte Pollen von Soja oder Raps auf. Allerdings ist nicht immer ganz klar, woher der Honig stammt, denn auf den Verpackungen fehlen häufig konkrete Angaben. An acht der getesteten Honig-Produkte konnte Öko-Test dennoch das Testurteil „Sehr gut“ oder „gut“ verteilen – darunter allein fünf Bio-Honige. Bio-Honig ist und bleibt die bessere Wahl, denn Bio-Imker müssen deutlich strengeren Vorschriften bei der Bienenhaltung entsprechen und etwa die Flügel der Königin nicht beschneiden, um sie am Schwärmen zu hindern. So ist der Bio-Honig zwar nicht gesichert pestizidfrei, generell herrschen aber bessere „Arbeitsbedingungen“ für die fleißigen Tiere.
Quellen: Öko-Test, Bild: Depositphtotos/klenova, Text: ib