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LKWs
Konferenz für nachhaltige Mobilität

Wie können Lkws klimaneutral werden?

Bei grüner Mobilität geht es nicht nur um Autos oder den öffentlichen Nahverkehr. Auch im Bereich des Schwerlastverkehrs muss ein Umdenken stattfinden und so kann das gelingen.

Welche Alternativen gibt es zum Elektroantrieb?

Wenn es um nachhaltige Mobilität geht, denken viele als Erstes an E-Mobilität. Es gibt aber noch andere Energiequellen, die im Kampf gegen den Klimawandel eingesetzt werden können. Dazu gehören zum Beispiel auch Biomethan und Wasserstoff. Und auf Wasserstoff wird zukünftig vor allem bei der Antriebstechnologie im Straßenschwerlastverkehr kaum verzichtet werden können. Um alternative Antriebe ging es auch bei der Green Mobility 2022, der Mobilitätskonferenz des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. (Dvgw) in Berlin. Industrie und Politik diskutierten hier am 22. und 23. Juni über zukunftsfähige Modelle.

„Während im Pkw-Sektor die Elektromobilität als Zukunftslösung dominiert, wird Wasserstoff als wettbewerbsfähige Alternative gerade bei Lkw eine unverzichtbare Rolle für einen klimaneutralen Schwerlastverkehr spielen. In der Kombination von Nutzlast, Reichweite und Betankungszeit ist Wasserstoff im Vergleich zum batterieelektrischen Antrieb die deutlich bessere Option.“, erklärt Dr. Dietrich Gerstein, Leiter der Mobilitätskonzepte des Dvgw. Und die Entwicklung von klimaneutralen Lkw-Antrieben ist für die Mobilitätswende unbedingt nötig. Ein Antrieb mit Wasserstoff ist aber nur möglich, wenn eine ausreichende Versorgung gewährleistet werden kann. Am besten sollten dafür laut Dr. Gerstein Gasnetze für ein leitungsgebundenes Tankstellennetz im Schwerlast- und Schienenverkehr nutzbar gemacht werden.

Green Mobility made in Germany

Wie das ermöglicht werden kann, untersucht der Dvgw im Rahmen des Forschungsprojektes H2net&logistics. Von der Forschung in diesem Bereich kann nicht nur die Schwerlastmobilität in Deutschland profitieren. Auch andere Länder können sich die effiziente Technologie aus Deutschland für eine global benötigte Mobilitätswende zunutze machen.

Wasserstoff hat die Vorteile, dass es sich klimafreundlich erzeugen lässt und in großen Mengen gespeichert werden kann. Seine Flexibilität und Leistungsprofil beim Einsatz in den Brennstoffzellen ist dabei dem von konventionell angetriebenen Lkws aber sehr ähnlich. Auch die direkte Verbrennung von Wasserstoff in einem herkömmlichen Verbrennungsmotor könnte ermöglicht werden. Anders als Fahrzeuge mit batteriebetriebenem Antrieb können Nutzfahrzeuge, die mit Wasserstoff betrieben werden, schnell betankt werden. Hier bieten sie also einen deutlichen Vorteil.

Es muss sich schnell etwas ändern

Ein technisch-wissenschaftlicher Fortschritt in der nachhaltigen Mobilität wird so schnell wie möglich benötigt. Denn die Europäische Union hat für Lastwagen mit mehr als 16 Tonnen Gesamtgewicht einen CO2-Grenzwert festgelegt. Schon bis 2025 muss der CO2-Ausstoß um 15 Prozent und bis 2030 um 30 Prozent gesenkt werden. Vergleichswert ist dabei der Stand von 2019.

Der Wandel zu einer grünen Mobilität wird vor allem im Lastenverkehr benötigt, da hier der CO2-Ausstoß deutlich größer ist als im normalen Straßen- oder Schienenverkehr. Und in den nächsten Jahren werden sicher nicht weniger schwere Transporter auf den Straßen unterwegs sein. Der Trend geht eher zu einer Zunahme des Lastenverkehrs, vor allem auch durch den Onlinehandel. Aktuell werden hier laut Statistischem Bundesamt Rekordzahlen erreicht, im Jahr 2021 waren etwa 3,4 Millionen Lkws in Deutschland zugelassen. 1960 waren es dagegen gerade einmal 700.000. Es macht in diesem Bereich also absolut Sinn, sich an nachhaltigeren Alternativen zu orientieren und die Nutzung von umweltfreundlicheren Antrieben zu fördern.

Quelle: Dvgw, Bild: Depositphotos/rasica, Text: Fatma Cevik