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Erster Erfolg: Wildkatzen nutzen Grünbrücken
Der Nutzen von Grünbrücken ist schon seit der Einführung vor zwei Jahren umstritten, doch nun wurde deutlich wie wichtig sie sind. In NRW nutzen bedrohte Wildkatzen diese außergewöhnlichen Straßen-Brücken.+
Das Straßennetz in Nordrhein-Westfalen hat mit etwa 30.000 Kilometern klassifizierter Straßen einen Anteil von insgesamt 11 Prozent an den insgesamt 270.000 Kilometern Straßennetzlänge in Deutschland. Es ist über große Teilräume des Landes so engmaschig geworden, dass die notwendige Bewegungsfreiheit zur Nahrungssuche, Fortpflanzung und das Erobern neuer Lebensräume für eine Vielzahl von Arten zunehmend gefährdet erscheint. Vor allem beim Rotwild führt dies zu Problemen. Aber auch für die ohnehin schon bedrohten Wildkatzen wird der Lebensraum immer kleiner. In den monotonen Wäldern droht Nahrungsmangel und die intensive Nutzung der Landwirtschaft durch Verkehrswege wie Autobahnen, aber auch Eisenbahnlinien, schiffbare Kanäle und Siedlungen haben wesentlichen Einfluss als Barrieren.
Mit Hilfe von Grünbrücken sollen vorher voneinander isolierte Lebensräume miteinander verbunden und das Wandern von Tieren wieder ermöglicht werden. „Wirksame Maßnahmen um Barrieren an Straßen abzubauen sind bekannt und erprobt. Grünbrücken nehmen hier eine ganz wesentliche Funktion ein, um Tierarten, die wandern, neue Räume und Wege zu eröffnen“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär des NRW-Umweltministeriums Horst Becker. „Umso erfreulicher ist, dass beispielsweise für die Grünbrücke hier an der A 1 dokumentiert wurde, dass die Wildkatze sie nutzt.“ Besonders größere Säugetiere wie Rotwild und Wildkatzen nutzen solche Bauwerke. Aber auch weniger seltene Arten wie Reh, Dachs und Fledermaus konnten bereits von den Querungshilfen profitieren.
Quelle: BUND, Wildes NRW / Text: Christina Jung