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Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Hornhautverkrümmung: geschätzte 150 Millionen Menschen müssen aufgrund einer Sehschwäche eine Brille tragen.
Brille für einen Dollar

Auszeichnung für Jakob Schillinger

Was tun Sie bei einer Sehschwäche? Wahrscheinlich gehen Sie zum Augenarzt oder Optiker und bekommen eine Brille. In Entwicklungsländern haben viele Menschen diese Möglichkeit nicht. Der Mitgründer eines Vereins, der Brillen für 1 $ verkauft, hat jetzt eine wichtige Auszeichnung erhalten.

Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Hornhautverkrümmung: geschätzte 150 Millionen Menschen müssen aufgrund einer Sehschwäche eine Brille tragen. Auch in Entwicklungsländern leben viele Menschen, die eigentlich eine Brille tragen müssten – und die keine tragen, weil sie sie sich einfach nicht leisten können. Der Verein EinDollarBrille engagiert sich deshalb für die Versorgung von Menschen in armen Ländern mit passenden und doch bezahlbaren Brillen.

Durch die Bereitstellung von Brillen, deren Materialkosten nur einen US-Dollar betragen, wird das Leben der betroffenen Menschen nachhaltig verbessert. Kinder können in der Schule endlich wieder lesen, was auf der Tafel steht, und Bauern sehen, wo ihre Tiere sind, und ihre Familien versorgen. Während gut 150 Ehrenamtliche aus Deutschland, der Schweiz und Italien das technische Know-how, eine Brillen-Biegemaschine und das nötige Wissen für die Durchführung von Sehtests liefern, kümmern sich geschulte Einheimische um die konkrete Durchführung von Sehtests, das Anfertigen der Brille sowie den Verkauf. Auf diese Weise hat das Geschäftsmodell seit 2012 circa 100 neue Arbeitsplätze in Entwicklungsländern geschaffen und Migration wegen Armut und fehlender Perspektiven verhindert.

Erstfinanzierung durch Spenden, dann autark

Der Verkaufspreis in den Entwicklungsländern entspricht zwei bis drei Tageslöhnen – in Malawi zum Beispiel rund 5€, die der Großteil der Menschen entbehren kann. Während die Grundausrüstung in einem Land noch aus Spenden finanziert wird, läuft das Projekt autark weiter, sobald sich die Brille im Land etabliert hat. Mit dem Erlös werden dann die einheimischen Brillenhersteller und die Materialkosten bezahlt.

Der Verein freut sich selbstverständlich nicht nur über Spenden, sondern auch über eine Auszeichnung, die jetzt Mitgründer Jakob Schilling zuteilwurde. Der 26-jährige Psychologiestudent engagiert sich seit 2012 im Verein und hat maßgeblich dazu beigetragen, das Projekt in Burkina Faso, Bolivien, Brasilien und Benin zu etablieren. Für seinen Einsatz ist er jetzt als engagierte Nachwuchskraft in die europäische Forbes-Liste der Social Entrepreneure 30-under-30 aufgenommen worden – eine große Auszeichnung für eine Vision auf Erfolgskurs.

 Quelle: EinDollarBrille e.V.; Bilder: depositphotos/ miroslav_1 ; Autor: kle