Neuer Koalitionsvertrag gefährdet Artenschutz
Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF) kritisiert das im Koalitionsvertrag thematisierte Importverbot von Wildfängen. Diese würde den Artenschutz gefährden.
Zum wiederholten Male hat der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF) seine Kritik an dem im Koalitionsvertrag thematisierten Importverbot von Wildfängen geäußert. "Ein generelles Verbot des Handels mit Wildfängen würde die Biotope dieser Arten gefährden und so deren Rückgang bis hin zum Aussterben beschleunigen, Entwicklungshilfe behindern sowie das Niveau der Biodiversitäts-Forschung um Jahrzehnte zurückwerfen", betonte ZZF-Präsident Norbert Holthenrich vor mehr als 130 Politikern und Medienvertretern im Zoo-Aquarium Berlin.
Der Fang von Vivarientieren auf der Grundlage biologischer Nachhaltigkeit ermöglicht in strukturarmen Ländern ein Einkommen aus der Natur. Der Handel mit beliebten Aquarienfischen trägt dazu bei, dass diese nicht aussterben. Viele Fischarten, wie beispielsweise die Haibarbe, der Rote von Rio oder der Kardinalfisch, kommen aufgrund von Umweltzerstörung in der Wildnis nicht mehr vor oder sind gefährdet, werden aber noch in der Aquaristik vermehrt.
"Ein Verbot der Einfuhr von Wildfängen würde die Grundlagen vor allem der Hobbys Aquaristik und Terraristik zerstören, die von Millionen Heimtierbesitzern verantwortungsvoll ausgeübt werden. Nachzuchtbemühungen würden behindert, da bei vielen Heimtierarten die Nachzuchtpopulation noch recht klein ist und ohne gelegentliche Einkreuzung von Wildfängen Inzuchtdepressionen drohen", sagte Norbert Holthenrich.
Quelle: ZZF / Text: Christina Jung