Foodwatch kritisiert Charité
Rund eine Millionen Euro sollen vom Limo-Unternehmen Coca Cola ausgerechnet in Forschungsprojekte und eine Plattform zum Thema Herz-Kreislauf-Erkrankungen der Berliner Charité geflossen sein. Foodwatch fordert die Universitätsklinik jetzt zur Unterlassung dieser „Gesundheitspartnerschaft“ auf.
Im Dezember reagierte der Limo-Hersteller Coca Cola auf die Forderung seitens Foodwatch zur Offenlegung seiner Sponsorenaktivitäten und Geldzahlungen für Forschung. Das Unternehmen veröffentlichte in seinem Blog eine Aufzählung jener „Gesundheitspartnerschaften“, die den Konzern Coca Cola als Gesundheitsförderer profiliert. Demnach flossen zwischen 2010 und 2015 allein in Deutschland 7,5 Millionen Euro an rund 23 Organisationen und Forschungseinrichtungen, wovon das Unternehmen allein 1,5 Millionen als „Förderer von gesunder Ernährung und Bewegung“ in die Forschung investierte. Neben dem Deutschen Kinderhilfswerk, der Universität Paderborn und dem Deutschen Olympischen Sportbund empfing die Charité Berlin die größte Geldspritze.
Ein schlechter Witz
Über fünf Jahre ließ sich das Berliner Universitätsklinikum mit insgesamt 1 Millionen Euro von Coca Cola sponsern. Besondere Förderung genossen dabei ausgerechnet Forschungsprojekte und eine Plattform, die sich mit Herzerkrankungen befasst. Auch einzelne Ärztinnen und Ärzte kooperieren mit dem Konzern: Die Coca Cola-Kampagne „Hör auf dein Herz“ setzt sich für einen aktiven und gesunden Lebensstil zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein und wird durch prominente Kardiologen wie Prof. Dr. Vera Regitz-Zagrosek als Partnerin unterstützt. Ein schlechter Witz - findet Foodwatch und fordert sowohl die Charité als auch die Ärztinnen und Ärzte zur Unterlassung ihrer Partnerschaft mit Coca Cola auf. Gesundheitsexperten sind sich einig, dass Zuckergetränke wie Coca Cola eine besondere Rolle bei dem Anstieg von Adipositas, chronischen Krankheiten wie Diabetes und Herzinfarkten spielen – bereits im Kindesalter. Coca Cola selbst hat die Debatte über die eigene Verantwortung bislang erfolgreich vermieden.
Quellen: www.charite.foodwatch.de, Bild: coca cola deutschland,Text: Isabel Binzer