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Keine Spur von Nachhaltigkeit: Ikea verliert Umweltsiegel
Hunderttausende Holzmöbel für sehr wenig Geld - und dazu noch nachhaltig? Ikea verspricht nachhaltig und billig und holzt dennoch den russischen Naturwald ab. Dafür verliert es nun das FSC Siegel.
Seit 1992 rühmt sich Ikea damit, dass ihr Holz das „Forest Stewardship Council (FSC) Siegel“ trägt, welches für nachhaltigen Waldbau steht. Doch nachhaltig ist doch etwas anderes. Denn ein Großteil der Möbelhölzer stammt aus dem hohen Norden Russlands, wie die sehr feinen Jahrringe verraten. Rund 600 Jahre alte Baumriesen aus geschützten Urwäldern werden innerhalb von Sekunden von tonnenschweren Erntemaschinen umgelegt. Tagtäglich holzt Ikea weitere artenreiche Urwaldstücke ab. Öde, leblose Kahlschläge machen sich überall breit.
Das FSC-Siegel steht für nachhaltigen Waldbau © FSC
Die Organisation Rettet den Regenwald e.V. agiert schon seit Jahren gegen Ikea. Mit der Protestaktion „Wohnst du noch oder zerstörst du schon?“ riefen sie den Möbelkonzern dazu auf, den Kahlschlag in russischen Urwäldern zu stoppen. Nach jahrelangen Protesten vor Ort und Berichten auch in der ARD hat die FSC-Organisation jetzt Konsequenzen gezogen.
Im Oktober waren drei Prüfer in Karelien, wo die Ikea-Tochter Swedwood rund 300.000 Hektar Naturwald bewirtschaftet. Die Prüfer des FSC stellten fünf größere Verstöße gegen die Richtlinien der Organisation fest. Fazit: Ikea wurde das FSC-Siegel entzogen. In schwedischen Medien soll der Möbelkonzern auch prompt reagiert und versichert haben, dass der Entzug des Siegels nur eine vorübergehende Sache sei und man schnell reagieren wolle.
Quelle: SWR, ARD, Rettet den Regenwald e.V. / Text: Christina Jung