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Sandstrahlen_Jeans

© SACOM

Jeans schädigen die Lunge!

Große internationale Marken praktizieren immer noch das seit 2004 verbotene Sandstrahlen, um Jeans einen getragenen Look zu verpassen.  Einem neuen Bericht zufolge wird in mindestens fünf Bekleidungsfabriken im Süden Chinas dieses Verfahren verwendet, obwohl bereits eine Verbindung zwischen der Arbeit und Lungenkrankheiten wie  Silikose oder Staublunge nachgewiesen wurde.

Sandstrahlen_Jeans
Arbeiter beim Sandstrahlen von Jeans © SACOM

Die Arbeiter bestätigten, dass sie die Technik des Sandstrahlens an Jeans vornehmen mussten, einige sogar für große internationale Bekleidungsmarken. Sie mussten die Jeans per Hand mit Druckluftpistolen abstrahlen, die mit Sand gefüllt waren, ausgestattet mit wenig oder keiner Schutzkleidung, oft bis zu 15 Stunden am Tag. Dafür verdienten sie zwischen 2000 und 7000 Yen (258 und 890 Euro) pro Monat für die Behandlung von 500 bis 600 Paar Jeans auf diese Weise.

Sandstrahlen von Jeans-Hosen gesundheitsschädlich

Bereits 2004 hatte ein türkischer Arzt die Verbindung zwischen dem Sandstrahlen und Silikose hergestellt, einer unheilbaren Lungenkrankeit, die durch das Einatmen winzig kleiner Silica-Partikel (einem im Sand vorkommendes Mineral) ausgelöst wird. Daraufhin verbaten Marken wie Armani, Levi Strauss, Benetton, Mango und Burberry bereits 2004 das Sandstrahlen von Jeans; 2009 sogar die Türkei als eines der wichtigsten kleidungsproduzierenden Länder. Die Kampagne ‘Killer Jeans’ im Jahr 2010 überzeugte 40 weitere große Jeansmarken, das Sandstrahlen zu verbieten.

Arbeitsrechtler fordern ein weltweites Verbot

Doch nun ist gewiss, dass das Sandstrahlen dennoch praktiziert wird. Arbeitsrechtler und Organisationen verlangen nun ein weltweites Verbot des Sandstrahlens für die Bekleidungsindustrie, zusammen mit dem Training in allen anderen Endbearbeitungstechniken.

Quelle: Fashion United / Text: Christina Jung