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Kastrationen ohne Betäubung sind immer noch grausame Realität für männliche Ferkel
Ferkel Kastration

Schluss mit dieser Schweinerei!

Tierquälerei ohne Ende. Um Kosten zu sparen, werden jährlich rund 20 Millionen männliche Ferkel ohne Betäubung kastriert. Eine OP mit höllischen Schmerzen für die Tiere. Ab Januar 2019 wäre die  leidvolle Prozedur endlich bundesweit verboten. Bayern stellt sich jetzt dagegen.

Kastrationen mit einer fachgerechten Betäubung würden Millionen Ferkel in Deutschland viel Leid ersparen. Aus Kostengründen wird jedoch lieber darauf verzichtet und den Tieren steht bereits in ihren ersten Lebenstagen eine qualvolle OP bevor. Seit 2013 ist bekannt, dass ein Verbot dieser grausamen Praxis ab Januar 2019 in Kraft tritt - Zeit genug, sich um Alternativen zu kümmern! Nicht aber für das Bundesland Bayern, dass jetzt im Agrarausschuss des Bundestages den Antrag gestellt hat, das Inkrafttreten des Verbotes um weitere 5 Jahre zu verschieben. Dies wurde dort zwar abgelehnt, doch die endgültige Entscheidung dazu fällt am 21. September im Bundesrat. Ein Termin, wofür der BUND erneut in Aktion tritt, um den Umbau der Nutztierhaltung endlich voranzutreiben und damit der Tierquälerei Einhalt zu gebieten. 

Denn nicht nur die betäubungslosen Kastrationen laufen in der Schweinehaltung falsch, auch die Ringelschwänze werden trotz europaweitem Verbot seit 20 Jahren immer noch abgeschnitten. Neben diese leidvollen Gepflogenheiten gesellt sich noch ein Platzangebot von 0,75 Quadratmeter für ein 110 Kilogramm schweres Tier. Zum Vergleich: Für eine artgerechte Haltung von Meerschweinchen halten Experten eine Stallfläche von 0,5 Quadratmeter pro Tier für notwendig. 

Doch auch das mangelnde Platzangebot ist noch nicht das Ende der Missstände. Immer noch übliche Praxis nach der Besamung von Sauen, ist die anschließende Unterbringung in sogenannten Kastenständen. Darin können sich die Tiere einen Monat lang weder hinlegen, noch die Beine ausstrecken. Auch dies wurde eigentlich per Gericht untersagt. 

Der BUND weist unermüdlich auf die Missstände hin und setzt sich für stärkere Gesetze bei Politiker*innen in Berlin und Brüssel ein - Im Zweifel kämpfen die Tierschützer auch vor Gericht für mehr Tierwohl. Unter dem Motto „Wir haben es satt“ gehen mit dem BUND jährlich Tausende Menschen auf die Straße. Gemeinsam demonstrieren Umweltaktivisten mit den Bürgern für den längst fälligen Umbau der Nutztierhaltung. Die Umsetzung ist eine gewaltige Aufgabe für die nächsten Jahre. Um durchzuhalten, braucht der BUND Spenden! "Nur durch das Engagement und die finanzielle Unterstützung unserer Freund*innen bleiben wir unabhängig und handlungsfähig", erklärt die BUND Agrarexpertin Kathrin Wenz und bedankt sich bei allen Unterstützern und Unterstützerinnen.

Ihre Spende gegen Massentierhaltung!

Quelle: Bund für Umwelt und Naturschutz, Bild: Depositphotos/digoarpi, Text: Tine Esser