Forscher überrascht: Meer steigt schneller als erwartet
Anlässlich der noch bis zum 7. Dezember in Doha stattfindende UN-Klimakonferenz warnen Autoren von drei verschiedenen Studien mit drastischen Worten vor den Auswirkungen der Erderwärmung. Demzufolge steigt der Meeresspiegel um 60% schneller an, als bisher angenommen. Forscher sind überrascht.
Mehrere Studien hatten zwischenzeitlich darauf hingewiesen, dass der Meeresspiegel schneller steigt, als berechnet worden war. So könnte nach einer Studie des deutschen Ozeanexperten Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimaforschung (PIK) der Meeresspiegl bis zum Jahr 2011 um 50 – 140 cm steigen. Die Studie belegte durch Daten aus dem 20. Jahrhundert einen engen Zusammenhang zwischen der globalen Temperaturerhöhung und der Geschwindigkeit, mit der sich der Meeresspiegel erhöht. De facto ist er im 20. Jahrhundert bereits um knapp 20cm gestiegen.
Dazu habe das geschmolzene Arktis-Eis zu 40% beigetragen, heißt es in einem weiteren Bericht. Darin wird außerdem gewarnt das Auftauen der riesigen Dauerfrostböden, wie beispielsweise das verstärkte Abschmelzen des Grönlandeises, zu unterschätzen. Die arktischen Böden enthalten der Studie zufolge rund 1700 Gigatonnen Kohlenstoff – doppelt so viel, wie derzeit in der Atmosphäre kursiere. Dieser würde beim Auftauen nach und nach als Kohlendioxid (CO2) und in Form des noch stärkeren Treibhausgases Methan freigesetzt.
Eine dritte Studie belegt darüber hinaus, dass schlimme Wetterphänomene in einigen der ärmsten Länder der Welt Folgen des Klimawandels sind. Experten finden immer klarere Belege dafür, heißt es im Klima-Risiko-Index, den Germanwatch in Doha vorstellte. In den vergangenen 20 Jahren verursachten den Angaben zufolge weltweit 15.000 Wetterextreme mehr als 530.000 Todesfälle.
Quelle: spiegel.de/ pik-potsdam.de
Text: Christina Jung