Deutschland muss Verantwortung übernehmen
2015 sind zwei historische Abkommen für den Klimaschutz verabschiedet worden, doch grundlegende Veränderungen lassen auf sich warten. Die G20-Präsidentschaft, die Deutschland am 1. Dezember übernimmt, ist eine große Chance, die globale Energiewende voranzutreiben.
Die Umsetzung der Klimaziele von Paris und der nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030 erfordert grundlegende politische Veränderungen. Ab dem 1. Dezember hat Deutschland die Möglichkeit, die Energieagende der sogenannten G20-Staaten, also der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer, gezielt zu gestalten. Dann übernimmt die Bundesrepublik nämlich die Präsidentschaft der Gruppe.
G20-Staaten müssen globale Energiewende vorantreiben
Ohne die G20-Staaten ist die globale Energiewende nicht zu schaffen, denn gemeinsam sind sie verantwortlich für mehr als 80 Prozent aller CO2-Emissionen aus der Energieerzeugung. Zwar befasst sich die Gruppe seit einigen Jahren intensiv mit Energiethemen, ihre Maßnahmen gehen jedoch nicht weit genug, wie das Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) kritisiert. Der gemeinnützige Verein mit Sitz in Potsdam rät in seinem neuen Dossier zu ambitionierten Zielen und gibt drei zentrale Empfehlungen ab.
Ganz besonders wichtig ist demnach die gezielte Umsetzung der Pariser Klimaziele. Der Klimaschutz muss fest in der Energie-Agenda der G20 verankert werden, regelmäßige Berichte sollen Auskunft über die gemachten Fortschritte geben. Das IASS rät außerdem dazu, nachhaltige Energie zum Kernthema der Gipfeltreffen zu machen: In den Beratungen der Finanzminister müssen die Risiken und Folgekosten von Investitionen in fossile und atomare Energieerzeugung thematisiert werden. Und nicht zuletzt darf in eine eben solche klimaschädliche Energieinfrastruktur nicht mehr investiert werden. Einen generellen Finanzierungsstopp für Kohlekraftwerke hält das IASS für ebenso notwendig wie die Ausrichtung von Investitionen an den Klimazielen. Ob Deutschland im Rahmen seiner G20-Präsidentschaft diese Ratschläge umsetzt, wird sich zeigen. Für eine globale Energiewende und eine nachhaltige Zukunft sind diese Maßnahmen unerlässlich.
Weitere Informationen unter www.iass-potsdam.de.
Quellen: Institute for Advanced Sustainability Studies e.V., Bild: Depositphotos/tomwang, Text: Ronja Kieffer