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Achtung Autofahrer - Kröten und Frösche wollen heiraten
Krötenwanderung

Achtung Autofahrer - Kröten und Frösche wollen heiraten

Um sich zu paaren begeben sich Frösche, Kröten und Molche im März wieder auf gefährliche Laichwanderung. Tausendfach überqueren sie Straßen, um zu ihren Laichplätzen zu gelangen. Der NABU bittet deshalb auf Amphibienwanderstrecken mit dem Auto maximal 30 Stundenkilometer zu fahren.

Die ersten milden Temperaturen wecken auch bei Fröschen, Kröten, Molchen und Unken in ganz Deutschland Frühlingsgefühle. Ganz auf Liebe eingestellt, wandern sie zu ihren Laichgewässern, um sich zu paaren. Ab Mitte März werden regelrechte Massenwanderungen erwartet. Naturgemäß benötigen die Amphibien milde Tagestemperaturen und anhaltend, frostfreie Nächte um "richtig in Gang" zu kommen. Viele Arten starten bei leichtem Regen und legen in mehreren Etappen bis zu zwei Kilometer zu ihren Laichplätzen zurück. Ein lebensgefährliches Unterfangen, denn auf ihrer Reise müssen sie leider auch viele Straßen überqueren.

Der NABU bittet darum Autofahrerinnen und Autofahrer, auf Amphibienwanderstrecken maximal 30 Stundenkilometer zu fahren. Die Tiere können nicht nur durch direktes Überfahren sterben, sondern auch wenn Fahrzeuge sehr schnell an den Wanderstrecken unterwegs sind. Bei höheren Temperaturen erzeugen Autos einen so hohen Luftdruck, dass die inneren Organe von Fröschen, Kröten und Molchen platzen und die Tiere qualvoll verenden. Gerade für den Bestand der Amphibien ist eine besondere Achtsamkeit beim Autofahren von großer Bedeutung. Viele der vorkommenden Amphibienarten stehen bereits auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Nimmt man mehr Rücksicht, wird auch der Einsatz der vielen Menschen weniger gefährlich, die sich ehrenamtlich um Amphibienschutzzäune kümmern, Kröten und Frösche aus den Sammeleimern retten und sicher über die Straßen bringen. „Unsere ehrenamtlichen Helfer sind meist bei Dunkelheit in den Abend- und frühen Morgenstunden unterwegs“, so Sascha Schleich, Sprecher des NABU-Bundesfachausschusses Feldherpetologie und Ichthyofaunistik. „Fahren Sie vorsichtig und achten Sie auf Warnschilder, Tempolimits und Umleitungen.“ Je nach Wetterlage kann sich die Amphibienwanderung bis Mitte April hinziehen.

Quelle: Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), Bild: NABU/Jonathan Fieber,depositphotos: KonArt Text: Tine Esser