So teuer sind unsere Lebensmittel wirklich
Bio-Produkte sind häufig teurer als konventionelle Lebensmittel, dabei müsste es eigentlich genau umgekehrt sein. Eine neue Kampagne will die fehlende Transparenz bei Lebensmittelpreisen aufdecken und zeigen, welchen Preis wir beim Einkauf wirklich zahlen.
Auch wenn es uns oft nicht so vorkommt: Lebensmittel sind billig wie nie! Und während Bio-Produkte wegen ihres vermeintlich teuren Preises oft im Regal liegen bleiben, geht bei konventionellen Waren die Preisspirale weiter nach unten. Mit der Informationskampagne „Was unser Essen wirklich kostet“ wollen verschiedene Bio-Organisationen die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, dass die aktuellen Lebensmittelpreise an der Realität vorbeigehen.
Verdeckter Kostenberg bei allen Lebensmitteln
Beim Vergleich der Kosten für konventionelle und Bio-Waren, wird deutlich, dass nicht etwa Bio zu teuer ist. Im Gegenteil: Konventionelle Produkte sind zu billig. Verbraucher sehen meist nur den Preis, den sie für den Kauf eines Lebensmittels bezahlen müssen und greifen verständlicherweise eher zu günstigen Angeboten. Doch jedes Lebensmittel muss erst einmal produziert werden, bevor es im Supermarktregal landet und verursacht dabei hohe soziale und ökologische Kosten. Ist der Verkaufspreis zu niedrig, können diese nicht gedeckt werden und summieren sich immer weiter.
Die Initiatoren der neuen Kampagne, zu denen neben IFOAM – Organics International, dem weltweiten Dachverband der biologischen Landbaubewegungen noch der Bio-Lebensmittelhändler Eosta (Nature & More) und die Stiftung Ökologie und Landbau (SÖL) gehören, fordern deswegen eine „Revolution im Nahrungsmittelbereich“. Diese deutlichen Worte benutzte die Grünen-Politikerin Renate Künast bei der Vorstellung der Kampagne „Was unser Essen wirklich kostet“ im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Sowohl Politik als auch Landwirtschaft und Nahrungsmittelbranche sind gefordert, endlich für transparente und gerechte Lebensmittelpreise zu sorgen.
Quellen: Organic Communication, Bild: Organic Communication, depositphotos/gpointstudio, Text: Ronja Kieffer