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Giftige und krebserregende Stoffe im Leder
Lederwaren oft giftig

Krebserregende Lederwaren

Produkte aus und mit Leder sind nach wie vor stark belastet. Das zeigen aktuelle Untersuchungen. Ein neues Bio-Zertifikat bescheinigt nicht nur die Unbedenklichkeit von Lederwaren, sondern bezieht auch die Prozesse vor der Verarbeitung mit ein.

Bei Lederwaren gab es in der Vergangenheit immer wieder Beanstandungen, denn der Anteil von giftigen Chrom VI-Verbindungen war deutlich zu hoch. Daran hat sich auch bei der bundesweiten Lebensmittel- und Bedarfsgegenständeüberwachung 2014  nichts geändert, deren Ergebnisse Ende November 2015 vorgestellt wurden. Es stellte sich heraus, dass die gesetzlich zulässige Nachweisgrenze für Chrom VI von 3 mg/kg bei 16 Prozent der fast 400 untersuchten Proben von Handschuhen, Rucksäcken, Taschen, Arbeitsbekleidung und Schuhen überschritten wurde.

Giftige und krebserregende Stoffe im Leder

Chrom VI, auch Chromtrioxid, ist eine chemische Verbindung, die bei der Gerbung von Leder mit Chrom III entstehen kann. Es kann nicht nur allergische Reaktionen auslösen, sondern wirkt bei längerem Kontakt giftig und sogar krebserregend. Deshalb sind Verfahren, bei denen es entstehen kann, seit 2010 eigentlich verboten. Doch Chrom VI kann sich auch später noch durch Nässe und Schweiß bilden.

Um sicher zu sein, dass die neuen Schuhe also tatsächlich ungiftig sind und es auch bleiben, sind die Verbraucher auf unabhängige Kontrollen angewiesen – und auf Zertifikate wie das „IVN Naturleder 3.0“ des Internationalen Verbands der Naturtextilwirtschaft (IVN), das die unbedenkliche Verarbeitung und Gerbung des Leders garantiert. Nicht berücksichtigt sind dabei die Haltung, Transport und Schlachtung der Tiere.

Neues Zertifikat bezieht auch Tierhaltung mit ein

Dieser Punkte hat sich jetzt Biokreis angenommen. Der Verband für ökologischen Landbau und gesunde Ernährung hat ein Zertifikat entwickelt, das sowohl die IVN-Standards umfasst als auch die Prozesse vor der Verarbeitung in den Blick nimmt und somit die regionale Produktion von ökologischen Lederprodukten Made in Germany ermöglicht. Welche Gerbereien und Verarbeiter bereits zertifiziert wurden, erfahren Sie hier.

Quelle: Biokreis e.V., Bild: depositphotos ©tinx, Text:  Ronja Kieffer