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Ließ Swarovski Heimkinder schuften?

Die österreichische Tageszeitung „Kurier“ wirft Swarovski vor in den 1960er-Jahren Heimkinder im Akkord schuften lassen zu haben. Die 15- bis 18-jährigen Mädchen kämen aus einem Heim im Bundesland Tirol und hätten täglich 10 Stunden lang wie am Fließband geschliffene Glaskristalle an Bändern befestigt.

Nach dem Zeitungsbericht haben sich mehrere ehemalige Heimkinder aus St. Martin gemeldet und die Vorwürfe bestätigt. Die Mädchen wurden zu der anstrengenden Fließbandarbeit gezwungen, viele bekamen Probleme mit den Handgelenken und den Augen, die durch das ständige glitzern der Steine beeinträchtigt wurden. Eine Bezahlung haben die Mädchen nie erhalten, aber Johanna P., die als Heimkind bei Swarovski ackerte, ist sich sicher, „ dass Swarovski sehr wohl bezahlt hat, nur wir haben nichts davon gesehen“. Sie vermutet, dass die damalige Heimleitung den Lohn einfach einbehalten hat.

Der Sprecher der Geschäftsführung, Markus Langes-Swarowski, ist betroffen von den Vorwürfen und kündigte eine lückenlose Aufarbeitung der schweren Vorwürfe an.  Bisher habe man nichts über die Vorwürfe gewusst und Recherchen im Hause und beim Land Tirol hätten bisher nichts ergeben. Um das schwierige Thema dennoch aufzuklären will Swarovski einen unabhängigen Historiker einsetzten.

Text: Marie A. Wagner