Das Sonnenhaus in Inzell
Bringt ein Sonnenhaus im Chiemgau nun die Energiewende?
Der Winter steht vor der Tür und die Heizölpreise klettern auf den Höchstpunkt. Wer würde sich da nicht freuen ganz und gar unabhängig zu sein. Einer Familie im bayerischen Inzell ist dies nun gelungen.
Jetzt wird es ernst für das erste Mehrparteien-Sonnenhaus: Im Sommer fertig gestellt, muss es nun auch im Winter seine Bewohner vor der Kälte schützen. Dies ist bei ausreichend Sonnenschein auch möglich, denn 48 Quadratmeter Kollektorfläche heizen den Solartank des Hauses auf 90°C. Dadurch wird das Haus über Tage und Wochen mit Wärme für Heizung und Warmwasser versorget. Für den restlichen Bedarf kommt der heimische Rohstoff Holz zum Einsatz.
Der solarisierte Altbau stammt ursprünglich aus dem Jahr 1959 und wurde nach den Standards des Sonnenhaus-Instituts saniert. Neben den Kollektoren auf dem Dach enthält das Haus noch eine Besonderheit: Um auch im Winter die Sonneneinstrahlung optimal nutzen zu können, plante die Architektin zusätzlich auch Fassadenkollektoren. „Senkrechte Kollektorflächen bringen vor allem im Winter, wenn die Sonne tief steht, einen optimalen Ertrag. Und da wir im Chiemgau nicht nur viel Sonne, sondern mitunter große Mengen Schnee haben, garantieren sie auch dann eine hohe Sonnenernte, wenn das Dach voll Schnee sein sollte“, erläutert Meinel ihr Konzept.
Somit kann zukünftig über 70 Prozent des gesamten Jahreswärmebedarfs über die solarthermische Anlage des Hauses gedeckt werden.
Quelle: Sonnenhaus-Institut e. V. / Bildquelle: Sonnenhaus-Institut e. V.
Text: Christina Jung