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Merkel_Unterstuetzt_Autolobby

©  Markus Bachmann/ VCD

Merkel unterstützt Autolobby

Fünf Jahre dauerten die Verhandlungen, doch nun ist die eigentlich formale Bestätigung zu schärferen CO2-Regeln bei Neuwagen ab 2020 in weite Ferne gerückt. Der ökologische Verkehrsclub kritisiert das unglaublich arrogante Verhalten Angela Merkels zugunsten der Autolobby.

Die eigentliche Vereinbarung lautete: Der durchschnittliche CO2-Ausstoß von Neuwagen soll ab 2020 auf 95 Gramm pro Kilometer begrenzt werden. Das entspricht einem Verbrauch von 4,1 Litern Benzin beziehungsweise 3,6 Litern Diesel. Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: „Der lang und hart erarbeitete Kompromiss kam den Dinosauriern der Autoindustrie bereits weit entgegen. Diesen jetzt noch in allerletzter Sekunde platzen zu lassen, um noch mehr Aufweichungen zugunsten deutscher Luxusautos zu erhalten, ist ein klarer Affront.“

Ohne Rücksicht auf den Klimaschutz und gegen die Interessen der Verbraucher sowie der Zulieferindustrie marschiert Bundeskanzlerin Angela Merkel durch. Damit wird Kanzlerin Merkel eindeutig zur Anführerin des Feldzuges von Daimler und BMW.

Der ausgehandelte Kompromiss zu den sogenannten Supercredits geht der deutschen Bundesregierung offenbar immer noch nicht weit genug. Mit der errungenen Verschiebung wird offensichtlich das Ziel verfolgt, andere EU-Länder auf die Seite von Deutschland  zu ziehen. Momentan unterstützen Deutschland im Europäischen Rat nur zwei EU-Länder. Um eine Sperrminderheit zu erreichen, benötigen sie allerdings die Unterstützung von noch mindestens zwei weiteren Ländern.

Der VCD-Bundesvorsitzende Michael Ziesak betont: „Wir können nur an die anderen EU-Länder appellieren, dass sie sich von Deutschland nicht blenden lassen und das einseitige Handeln im Sinne der deutschen Premiumhersteller verhindern. Die Verbrauchsvorgaben für neue Pkw müssen jetzt beschlossen werden.“

Quelle: VCD / Text: Christina Jung