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Lidl, Aldi & Co sollen endlich Abfallvermeidung leisten
Müllberge von Aldi und Lidl

Lidl, Aldi & Co sollen endlich Abfallvermeidung leisten

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert das neue Verpackungsgesetz als fehlerhaft und wenig wirkungslos. Fehlende Anreize zur Abfallvermeidung sowie die Entmachtung der Kontrollbehörden  führen insbesondere bei Discountern zu keiner Reduzierung von Einwegartikeln. Der Bundesregierung wird mangelndes Interesse am Ressorcenschutz vorgeworfen.

Getränkeindustrie, Lebensmittel- und Getränkehandel müssen bis Ende 2021 den Anteil umweltfreundlicher Mehrweg-Getränke auf 70 Prozent steigern – Getränkekartons werden im verabschiedeten Verpackungsgesetz nicht mehr als ökologisch vorteilhafte Getränkeverpackung eingestuft.

Problematisch sieht die DUH, die gleichzeitig eingeführte  Selbstkontrolle des Handels. Aufgrund der hohen Dichte von Aldi und Lidl sind in Deutschland nicht nur die billigsten Lebensmittel erhältlich, die meisten Disounter verweigern sich außerdem dem Mehrwegsystem. Gemäß der neuen Verpackungsverordnung sind Aldi, Lidl & Co jetzt dazu verpflichtet eigene Beiträge zur Abfallvermeidung ohne Kontrollinstanz zu leisten und Müllberge aus Plastik und Dosen endlich abzubauen anstatt weiterhin anzuhäufen.

Die Forderung des DUH Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch dazu: "Wir erwarten von Getränkeindustrie und Handel, dass sie ihre Kunden darüber informieren, bis wann sie in ihrem Produktangebot die 70 Prozent Mehrweg bei Getränken umgesetzt haben werden". Das neue Verpackungsgesetz sieht auch vor, dass für eine selbstbestimmte Entscheidung der Verbrauchers Mehrweg und Einweg zukünftig deutlicher erkennbar sein muss. Prüfen will die Deutsche Umwelthilfe die Zielquotenumstellung für Mehrweg sowie die Umsetzung der gesetzlichen Kennzeichnungsregelungen mit Testbesuchen. Scheitert die Erreichung der Mehrwegquote durch den Handel, wird der Verbraucher in Zukunft auch für Einwegverpackungen Pfand zahlen müssen. Dazu zählen nicht nur Plastikflaschen und Dosen sondern auch ökologisch nachteilige Umverpackungen von Produkten.

Quelle: DUH-Pressestelle, Bild: Depositphotos/photkas, Text: Tine Esser