Flüsse als Lebensräume erhalten
Flüsse sind Lebensräume für verschiedenste Tier- und Pflanzenarten und viele von ihnen sind bedroht. In Sachsen-Anhalt läuft ein Projekt für Gewässerschutz an, das die alte Flusslandschaft der Mulde neu beleben soll.
Die Mulde ist ein Nebenfluss der Elbe, in die sie bei Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt mündet. Dort gibt es ein neues Projekt für Gewässerschutz, das die natürliche Dynamik im Flussbett fördern und so den Fluss an seinem Unterlauf revitalisieren soll. Initiativen dieser Art sind bedeutende Bestandteile eines umfassenden Naturschutzes, denn eine natürliche Flusslandschaft ist enorm wichtig für die Artenvielfalt und die Vernetzung verschiedener Lebensräume.
Flüsse als Lebensräume sind deutschlandweit gefährdet
Durch Verbauungen und Uferbefestigungen können die meisten Flüsse in Deutschland diese Funktionen allerdings nur noch eingeschränkt übernehmen. Die natürliche Dynamik ist bundesweit gefährdet, immer weniger Flüsse fungieren als Lebensräume. Das Projekt „Wilde Mulde“ will dieser Entwicklung entgegenwirken und durch den Einbau von Totholz und die Wiederherstellung von Naturufern Erosions- und Ablagerungsprozesse anregen, sodass auf natürlichem Wege wieder neuer Lebensraum für viele Arten entstehen kann.
Der Prozess wird wissenschaftlich begleitet und durch Bild- und Filmaufnahmen dokumentiert. Auf diese Weise und durch Exkursionen, Vorträge, jährliche Muldeflusstage und weitere Aktionen wird auch die Bevölkerung in das Projekt eingebunden. Angst vor Hochwasser müssen Anwohner übrigens nicht haben: Die Hochwasserneutralität ist durch umfangreiche Rechnungen nachgewiesen. Das Projekt soll bis Ende 2020 laufen. Getragen und koordiniert wird es vom WWF Deutschland, Bundesumweltministerium (BMUB) und Bundesforschungsministerium (BMBF) fördern die „Wilde Mulde“ im Rahmen der gemeinsame Förderinitiative „Forschung zur Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstrategie (F&U-NBS)“ mit 4,6 Millionen Euro, während das Bundesamt für Naturschutz (BfN) die fachliche Begleitung bereitstellt.
Quellen: Bundesamt für Naturschutz, Bild: depositphotos/Olgallinich, Text: Ronja Kieffer