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Heimische Schwalben brauchen Hilfe

Zum Ende des Frühlingsmonats März können wir die ersten Schwalben in der Region begrüßen. Rauchschwalben und Mehlschwalben verbringen den Frühling und einen Teil des Sommers in Mitteleuropa.

Der NABU Mainz hatte im Frühjahr 2006 acht Mehlschwalbendoppelnester an die Familie Huber aus Mainz-Drais gestiftet. Gerne ist der NABU bereit, dies auch auf Nachfrage für weitere Schwalbenfreunde mit geeigneten Gebäuden zu tun. Denn die Tiere stoßen in der heimischen Region vermehrt auf Probleme beim Nestbau. Sowohl die Mehl- als auch die Rauchschwalbe gehört zu den „besonders geschützten“ Arten nach § 42 Bundenaturschutzgesetz. Während der Sommermonate brüten die Schwalben zwei bis drei Mal, die Mehlschwalben bauen hierfür Halbkugel-Nester mit Einflugloch und siedeln sich oft in Kolonien an Außenwänden an. Die Rauschschwalben brüten in offenen Muldennestern an Balken oder Wänden in Ställen, aber auch an Gebäuden. Da es aber immer weniger Ställe und landwirtschaftliche Gebäude gibt, wird es für die Vögel zunehmend schwieriger geeignete Stellen für den Nestbau zu finden. Überdies dulden viele Hauseigentümer die Nester nicht, obwohl das Entfernen der Nester nach § 43 BNatSchG eine Ordnungswidrigkeit darstellt, während der Brut ist das Zerstören der Brutstätten sogar ein Straftatbestand nach Tierschutzgesetz. Ein weiteres Problem ist es, dass die  Schwalben heutzutage weniger Nahrung (Insekten) und Nestbaumaterial wie feuchte Erde als früher finden.

Sommergezwitscher als Dankeschön

Die Rauchschwalbe kehrt Ende März/Mitte April aus Afrika zurück und zieht ab Ende Juli wieder gen Süden. Die Mehlschwalbe kommt etwas später April/Mai und bleibt dafür auch etwas länger in Mitteleuropa, sie begibt sich erst im August/September wieder auf ihre Reise nach Afrika. Rauchschwalben sitzen vorzugsweise zwitschernd auf Stromleitungen. Ihre Erkennungsmerkmale sind der tief gegabelte Schwanz, das bläuliche Gefieder und die rostrote Kehle. Im Gegensatz dazu haben Mehlschwalben einen wenig gegabelten Schwanz und eine weiße Kehle. Es ist gar nicht schwer, die Schwalben zu unterstützen, damit sie auch noch künftig unsere Region als Heimat zum Legen und Brüten ihrer Eier aufrechterhalten. Ställe und Scheunen können einfach für die Tiere geöffnet werden. Hilfreich ist ebenfalls Lehmpfützen anzulegen: von April bis Juni an lehmiger Stelle eine Mulde anlegen und täglich mit Wasser füllen, oder auch mit Plastikfolie nachhelfen, dabei sollte aber unbedingt auf Katzensicherheit geachtet werden. Das Anbringen von Stützbrettern, da das Baumaterial manchmal schlecht ist und nicht gut hält, sowie von Kotbrettern sind ebenfalls nützliche Maßnahmen.  Auch können Nistmöglichkeiten von Haus- und Hofbesitzern selbst gebaut oder aber im NABU-Onlineshop gekauft werden. Die Schwalben werden es Ihnen mit ihrem typischen Sommergezwitscher danken.

Quelle: NABU Mainz und Umgebung
Text: Vera Konersmann