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Strassenhund
Straßenhunde in Rumänien

Kann dieses neue Gesetz Tierleid beenden?

In Rumänien gibt es hunderttausende Straßenhunde- und Katzen, die an Krankheiten leiden und sich unkontrolliert vermehren. Tierschützer setzen sich schon lange für sie ein und jetzt könnte sich das endlich ausgezahlt haben. 

Was bringt das neue Gesetz?

In Rumänien sind Straßenhunde- und Katzen, um die sich niemand kümmert, schon lange ein Problem. Die Tiere werden nicht geimpft und leiden deshalb oft unter Krankheiten und vermehren sich unkontrolliert, wenn sie nicht kastriert wurden. Dazu tagen vor allem auch Tiere bei, die Besitzer haben aber freilaufend und ebenfalls nicht kastriert sind. Tierschützer versuchen bereits seit Jahren, die Lebensbedingungen der Tiere zu verbessern und Kastrationen durchzuführen. Dabei engagiert sich auch der Deutsche Tierschutzbund schon seit langem. Jetzt gibt es endlich einen wichtigen politischen Erfolg beim Schutz der Straßentiere: Die rumänischen Veterinärbehörden haben einen Gesetzesentwurf beschlossen, der die Kastration, Kennzeichnung, Registrierung und Tollwutimpfung von rumänischen Hunden und Katzen durch ihre Besitzer im Landkreis Argeș stärken soll. Eigentlich besteht sogar schon eine landesweite Pflicht für Besitzertiere, diese wird aber bisher kaum umgesetzt.

Tierschutz kann endlich umgesetzt werden

Durch diese Gesetzesänderung wird ein beispielhaftes Modellprojekt ermöglicht, welches sich an das tierschutzgerechte Gesamtkonzept für Straßenhunde in Rumänien des Deutschen Tierschutzbundes und der Tierhilfe Hoffnung orientiert. Es soll zum ersten Mal im Landkreis Argeș umgesetzt werden. In diesem Landkreis befindet sich übrigens auch das weltweit größte Tierheim, die Smeura. Das Heim wird von der Tierhilfe Hoffnung betrieben. Der Gesetzentwurf sorgt für positive Stimmung bei Tierschützern: „Die Behörden zeigen damit großen Willen, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für unser Modellprojekt in Arges so zu gestalten, dass es wirklich ein erfolgreiches Beispiel für das ganze Land werden kann – keine Selbstverständlichkeit. Unser langer Atem und viel Überzeugungs- und Aufklärungsarbeit zahlen sich endlich langsam aus“, sagt Luca Secker, Fachreferentin für Heimtiere und Auslandstiere beim Deutschen Tierschutzbund, dazu.

Darum ist der Schutz von Straßenhunden in Rumänien so schwierig

Laut dem Deutschen Tierschutzbund ist die Kastration von Straßentieren der Schlüssel, um die Population von Straßenhunden- und Katzen nachhaltig und im Sinne des Tierschutzes erfolgreich zu verkleinern. Die Kastration aller Besitzertiere, vor allem die der freilaufenden, ist dafür ein erster und wichtiger Schritt. Bis jetzt haben aber verschiedene sozialpolitische Faktoren die Umsetzung von Kastrationen erschwert. Dazu zählen zum Beispiel Vorbehalte gegenüber Kastrationen vor allem bei männlichen Tieren, Armut in der rumänischen Bevölkerung, fehlendes Wissen oder fehlende Kontrollen. Im Landkreis Argeș haben durch die Gesetzesänderung jetzt einen klar gesetzlich verankerten Auftrag für die Umsetzung der bestehenden Pflichten. Zusätzlich sind die kommunalen Verwaltungen dadurch dazu angehalten, die Kastrationen, Kennzeichnungen und Registrierungen zu finanzieren.

Zusammenarbeit für den Schutz von Straßenhunde- und Katzen

Der Deutsche Tierschutzbund ist gemeinsam mit der Tierhilfe Hoffnung und der Unterstützung deutscher Politiker schon lange in der Region aktiv. Der Verband setzt sich für das Prinzip „Fangen, Kastrieren, Freilassen“ ein. Dabei wird er inzwischen auch von der Deutschen Botschaft unterstützt. Seit 2013 ist es in Rumänien gesetzlich nicht mehr möglich, Straßenhunde nach einer Kastration wieder freizulassen und nach Ablauf einer 14-tägigen Frist dürfen sie getötet werden. Durch das neue Gesetz könnten diese grausamen Methoden bald der Vergangenheit angehören. 

Quelle: Deutscher Tierschutzbund, Bild: Depositphotos/Tevalux11, Text: Fatma Cevik