Mammutprojekt schützt UNESCO-Biosphärenreservat Rhön
Zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön entwickelten die drei Länder Hessen, Bayern und Thüringen in Kooperation ein neues Rahmenkonzept. 66 konkrete Projektideen sollen die besondere Kulturlandschaft für aktuelle Herausforderungen wie Klimawandel, demographischer Wandel oder erneuerbare Energien stärken.
Ein neues Rahmenkonzept, welches von elf länderübergreifenden Arbeitsgruppen ausgearbeitet wurde, soll die Rhön mit ihrem UNESCO-Biosphärenreservat erhalten, weiterentwickeln und als Modell für eine nachhaltige, umweltgerechte Entwicklung des ländlich geprägten Raumes fördern. Vorgestellt wurde das Mammutprojekt am 16. Mai 2018 in Gersfeld. Darin enthalten sind 66 konkrete Projektideen und Entwürfe, mit denen die besondere Kulturlandschaft inklusive ihrer seltenen Tier- und Pflanzenarten gegenüber den aktuellen lokalen und globalen Herausforderungen geschützt werden soll.
Entwickelt wurde das Zukunftsprojekt in enger Zusammenarbeit der drei Länder Hessen, Bayern und Thüringen. Dabei galt es vor allem regionale Lösungen für Themen wie biologische Vielfalt, demografischer Wandel und nachhaltige Landwirtschaft zu finden. Allein für die Erhaltung und Rückgewinnung der Artenvielfalt stellt Hessen, als federführendes Bundesland, für 2018 und 2019 Fördermittel in Höhe von jeweils 150.000 Euro bereit. In den über 3.000 Quellen in der Rhön wurden mehr als 2.000 verschiedene Tierarten dokumentiert. Im Rahmen der Naturschutzkampagne Hessen werden Quellen renaturiert, um mehr Lebensraum für Rhönquellschnecke, Feuersalamander und Alpenstrudelwurm zu bieten. Eine Aufklärungskampagne soll Bürgerinnen und Bürger über die nachhaltige Lichtnutzung und den Schutz der Nacht informieren – überlebenswichtig für nachtaktive Tiere. Ergänzend wird auch die Rhönschafhaltung und -beweidung durch zusätzliche Mittel gestärkt. Bayerns Umweltminister Dr. Marcel Huber betonte bei der Vorstellung: „Mit dem neuen Rahmenkonzept wird der Modellcharakter der Rhön weiter gestärkt. Die Verknüpfung von Natur- und Umweltschutz mit wirtschaftlicher Entwicklung in der Region bietet eine großartige Zukunftsperspektive für die Menschen in der Rhön."
Quelle: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Bild: Biosphärenreservat Rhön, Text: Tine Esser