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Online-Bestellungen lassen Müllmengen rasant steigen
Verpackungsmüll

Online-Bestellungen lassen Müllmengen rasant steigen

Immer mehr Waren werden im Internet bestellt, die meisten in Pappkartons geliefert. Damit steigen  nicht nur die Müllmengen in der Altpapier-Tonne, sondern auch die Kosten für die Entsorgung. Der VKU fordert von Versandhändlern jetzt eine angemessene Kostenbeteiligung für die Sammlung.

Der Online-Handel boomt - leider zu Lasten der Umwelt. Immer mehr Menschen bestellen ihre Waren im Internet und die werden meist verpackt in Unmengen von Papier, Pappe und Kartonagen angeliefert. Deutschland hat sich mittlerweile bis zum Europameister in Sachen Verpackungsmüll hochgearbeitet, denn die Müllmengen von Pappe und Kartonagen durch den Internethandel steigen weiterhin rasant an.

Hinzu kommt, dass die Verpackungen oft im Abfall landen, ohne vorab zerrissen oder zusammengefaltet zu werden. Die Folge: Die Papiertonne ist schneller voll, obwohl weniger Mengen eingefüllt sind – mehr Volumen, weniger Gewicht. Eine vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU) in Auftrag gegebene Studie hat ergeben, dass der volumenbezogene Verpackungsanteil in der Tonne mittlerweile 64 bis 70 Prozent beträgt. Bisher ist man jedoch von 15 bis 20 Prozent Verpackungsanteil ausgegangen, für deren Entsorgung die Versandhändler und Hersteller aufkommen müssen und auf deren Basis die Kosten dafür festgelegt werden. Ein Ungleichgewicht, das der Bürger über die Müllgebühren ausgleichen muss. Der VKU fordert daher von den Versandhändlern künftig eine höhere Kostenbeteiligung für die Sammlung und Entsorgung von Verpackungsmaterial. Denn „Aktuell lastet ein zu hoher Anteil der Sammelkosten für Kartonagen auf den Gebührenzahlern, obwohl sie für deren Entsorgung bereits beim Kauf bezahlt haben. Dem müssen sich die Systeme stellen: Sie müssen Wege finden, die Versandhändler in angemessener Höhe an den Kosten für die Altpapiersammlung zu beteiligen. Das wäre auch ökologisch vorteilhaft: Der finanzielle Druck könnte für Versandhändler Anreize schaffen, über Alternativen zu dieser exzessiven Verpackungsflut nachzudenken.“, so VKU-Vizepräsident Patrick Hasenkamp. 

Quelle: Verband kommunaler Unternehmen (VKU), ZDF-Umweltredaktion,  Bild: Depositphotos/Lenets_Tatsiana, Text: Tine Esser