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Patente auf natürliche Lebensmittel? Das klingt absurd, ist aber traurige Realität.
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Kein Monopol auf unsere Ernährung

Patente auf natürliche Lebensmittel? Das klingt absurd, ist aber traurige Realität. Einige wenige Konzerne haben den Markt und damit auch die Preise fest in der Hand. Höchste Zeit, sich gegen die Patentierung von Leben zu wehren!

Noch vor einigen Monaten ging es um eine Tomate, jetzt steht erneut eine Frucht auf der Liste eines der fünf Mega-Konzerne, die fast das gesamte Gemüse-Saatgut weltweit kontrollieren. Am Mittwoch entscheidet das Europäische Patentamt, ob der Gentechnikkonzern Monsanto für die nächsten 20 Jahre das exklusive Recht auf Saatgut und Anbau einer Wassermelone erhält. Das würde bedeuten, dass das Unternehmen den Preis auch bei diesem Lebensmittel nach Belieben diktieren könnte – was für Landwirte wie Endverbraucher fatale Folgen hätte: Viele Menschen können sich das überteuerte patentierte Saatgut schlicht und einfach nicht leisten, sie verlieren also ihre Lebensgrundlage. Außerdem geht die Lebensmittelvielfalt dramatisch zurück, von den steigenden Lebensmittelpreisen einmal ganz zu schweigen.

Jetzt den Appel unterschreiben!

Die Wassermelone ist kein Einzelfall. Mehr als 120 natürliche Lebensmittel sind bereits patentiert und der Blick in die Zukunft macht wenig Hoffnung: Derzeit warten rund eintausend Anträge darauf, bearbeitet zu werden. Und die Chancen stehen nicht schlecht für Monsanto und Co. Denn die zuständige Behörde ist alles andere als unabhängig und seriös. Im Gegenteil, das Europäische Patentamt profitiert maßgeblich von den zahlreichen Patentanträgen.

Trotz des Versprechens, Patente auf Leben zu verhindern, hat die Bundesregierung bisher untätig zugesehen. Deshalb richtet sich jetzt ein Appell der Bürgerbewegung Campact! direkt an Verbraucherschutzminister Heiko Maas. Er soll endlich handeln und mit einem Initiativantrag im Europäischen Parlament verhindern, dass ein Monopol auf unsere Ernährung entsteht. Schon in der Vergangenheit konnten Bürgerinitiativen erfolgreich auf Politiker einwirken. Danke einer von zehntausenden Menschen unterstützten Kampagne wurde 2009 beispielsweise ein Anbauverbot für Monsanto-Genmais erlassen. In diesem Sinne: Kämpfen Sie mit und unterschreiben Sie jetzt und hier die Petition!

Quelle: Campact e.V., Bild: depositphotos/ iunewind, Text:  Ronja Kieffer