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Pestizide in der Landwirtschaft
Gefährliche Pestizide

Zahl der Pestizidvergiftungen geht in die Millionen

Pestizide sind eine Bedrohung für unsere Gesundheit und die Natur. Trotzdem werden unglaubliche Mengen davon immer noch jedes Jahr in der Agrarwirtschaft genutzt. Die dramatischen Folgen davon deckt nun ein neu veröffentlichter Pestizidatlas auf. 

Kein Entkommen vor giftigen Pestiziden

Pestizide werden in der Landwirtschaft massenweise eingesetzt, um Schädlinge zu bekämpfen und den Ertrag zu steigern. Doch die giftigen Chemiecocktails, aus denen die Mittel bestehen, bleiben nicht auf den Feldern, sondern landen auf unseren Tischen. Aber nicht nur in Lebensmitteln wie Obst und Gemüsen, Honig oder Bier lassen sich Pestizide nachweisen, sondern sogar auf Spieleplätzen, auf denen unsere Kinder unbeschwert spielen wollen, oder in der Luft, die wir täglich atmen. Das ist erschrecken, denn es lässt sich wissenschaftlich zweifelsfrei nachweisen, dass die Wirkstoffe unsere Gesundheit gefährden können. Unglaublich aber leider wahr: Weltweit leiden bereits mehr als 300 Millionen Menschen unter einer Gesundheitsbedrohlichen Pestizidvergiftung.

Abgesehen von der Menschlichen Gesundheit sind die Pestizide auch eine große Gefahr für Insekten und Pflanzen, außerdem verunreinigen sie wertvolle Gewässer. Ganze Arten sterben wegen der Nutzung der chemischen Mittel aus. Diese schlimmen Folgen sind schon seit Jahrzehnten bekannt. Aber anstatt den Verbrauch zu senken, werden inzwischen auf der ganzen Welt so viele Pestizide genutzt wie noch nie. Der Grund ist wie so oft Profitgier: Mit Pestiziden lässt sich viel Geld verdienen. Wenige, gut vernetzte Agrarchemiekonzerne teilen den Markt unter sich auf. Dazu gehören auch deutsche Chemiegiganten wie Bayer und BASF, was Deutschland zu einem der größten Pestizidexporteure der Welt macht. Dabei schrecken die Konzerne auch nicht davor zurück, Giftstoffe in außereuropäische Länder zu verkaufen, die in der Europäischen Union schon lange wegen ihrer Schädlichkeit verboten sind.

Der BUND hat in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung und dem Pestizid-Aktions-Netzwerk PAN Germany einen neuen Pestizidatlas veröffentlicht. Darin werden die zahlreichen Gefahren, die von den Schadstoffen ausgehen, ausführlich beschrieben. Außerdem werden in dem Pestizidatlas 2022 die profitablen aber äußerst fragwürdigen Geschäfte der Agrarchemiekonzerne analysiert und aufgedeckt. Auch umweltfreundlichere Alternativen zur Pestizidnutzung werden vorgestellt.

Unter Pestizidatlas 2022 – BUND e.V. steht der Atlas zur kostenlosen Lektüre bereit.

Quelle: BUND, Bild: Depositphotos/kiankhoon, Text: Fatma Cevik