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Die Entwicklung eines Systems zur Säuberung der Weltmeere vom Plastikmüll gibt Hoffnung.
Konzept zum Umweltschutz

Die Weltmeere vom Plastikmüll befreien

Derzeit schwimmt so viel Plastik im Meer, dass es kaum möglich scheint, die Ozeane vom Müll zu befreien und die Umweltverschmutzung zu stoppen. Aber vielleicht gelingt es ja doch – mit einem Konzept, welches das Problem im großen Stil angeht.

In Bezug auf die Verschmutzung der Ozeane gibt eine aktuelle Studie eine Zukunftsprognose ab, die mehr als bedenklich klingt: Im Jahr 2050 soll es mehr Plastik im Meer geben als Fische. Auch wenn das schwer vorstellbar scheint, ist das angesichts der bereits jetzt bestehenden Probleme alles andere als unwahrscheinlich. Schon heute schwimmen mehr als 140 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren und jedes Jahr kommen weitere acht Millionen Tonnen dazu.

Konzept soll Weltmeere vom Plastikmüll befreien

Doch es gibt Hoffnung. Im Rahmen eines Projekts des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstands (ZIM) zum Thema „Marine Littering“ („Maritimer Müll“) haben zehn mittelständische Unternehmen aus ganz Deutschland jetzt erstmals eine industrielle maritime Systemlösung entwickelt, die sich dem globalen Problem der Vermüllung der Meere im großen Umfang annehmen soll. Mit dem „Marine-Debris-to-Energy-Ship-System“, kurz: MDE-Ship-System, soll eine umweltverträgliche Abfischung und die stoffliche und energetische Verwertung von Plastikmüll erfolgen.

Es basiert auf dem Konzept der „Maritimen Müllabfuhr“, das von Günther Bonin, dem Gründer der Umweltorganisation One Earth – One Ocean, entwickelt wurde. Dies sieht den Einsatz von mehreren Spezialschiffen unterschiedlicher Größe vor, die in einem ersten Schritt den Plastikmüll aus den Meeren einsammeln, sortieren und zerkleinern sollen. Eine spezielle Netztechnik sorgt für ein effizientes „Auffischen“ des Mülls bei minimalem Fischbeifang. Trennung und Recycling erfolgen an Land. Der zweite Schritt sieht die Rückverwandlung des Plastiks zu Öl vor, die direkt an Bord von Tankern erfolgen soll.

Erste Spezialschiffe sind bald einsatzbereit

An der Entwicklung der Spezialschiffe arbeitet die Umweltorganisation schon seit Jahren. Mit Erfolg: Ein „Seehamster“ zum Einsatz in Binnengewässern hat bereits mediale Aufmerksamkeit erfahren. Die erste „Seekuh“ für die Reinigung küstennaher Bereiche und Flussmündungen steht kurz vor der Fertigstellung und soll im Sommer vom Stapel laufen. Das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte ZIM-Netzwerk plant eine zweite Phase des Projekts, in der zwölf Netzwerkpartner an der Umsetzung des Systems zu einer weltmarktfähigen Systemlösung für die Säuberung der Weltmeere vom Plastikmüll arbeiten werden.

Weitere Informationen zum Konzept der „Maritimen Müllabfuhr“ finden Sie hier.

Quellen: One Earth – One Ocean e.V., Bild: One Earth – One Ocean e.V., Text: Ronja Kieffer