Nachhaltige Taschenstationen in Frankfurt am Main
Anfang Juni wurden erstmals sogenannte Taschenstationen auf der Berger Straße in Frankfurt platziert – dort konnten Einkaufstaschen aus Stoff herausgenommen oder hineingelegt werden. Doch so ganz funktionierte die Aktion am ersten Tag noch nicht: Nach nur zwei Stunden waren alle Taschen weg.
Im Zuge der Kampagne „Ich bin dabei: Plastikfrei!“ stellten einige Händler der Berger Straße Körbe vor ihre Läden, in denen kostenlose Stofftaschen auslagen – für Einkäuferinnen und Einkäufer, die ihre Einkaufstasche vergessen hatten. So mussten diese nicht auf gekaufte Einmaltüten zurückgreifen, sei es aus Plastik oder Papier. Die Plastiktüte ist in den Läden der Berger Straße zwar immer weniger gefragt, aber die einmalige Nutzung einer Papiertüte erscheint in puncto Umweltfreundlichkeit auch keine dauerhafte Lösung. Folglich entstand die Idee für nachhaltige Taschenstationen, die auch bei den Bürgern großen Anklang fand.
Ein Bücherschrank für Taschen
Wie in einem Bücherschrank konnte man sich Taschen herausnehmen und auch alte Taschen zur weiteren Verwendung hineinlegen – sofern sauber und noch zu gebrauchen. Doch bisher ging das Konzept noch nicht ganz auf. Nach dem Motto „Wenn es etwas umsonst gibt, greife ich einfach mal zu“ leerten sich die Taschenstationen innerhalb kürzester Zeit, so ganz funktionierte der Startschuss für den nachhaltigen Taschentausch also nicht. Aber das soll sich ändern. Marlene Haas, die mit dem Gewerbeverein Bornheim Mitte für die Umsetzung zuständig ist, erklärt: „Es wurden vielleicht 50 Taschen von Bürgern mitgebracht, die wir auf die Stationen verteilen konnten. Aber sobald die Tasche schick ist, wird sie mitgenommen, auch wenn der Kunde bereits eine eigene in der Hand hat. Das heißt, wir müssen die nächsten drei Monate intensiv nutzen, um die Funktionsweise zu erklären. Beim Bücherschrank klappt es ja nun auch.“
Veranstaltungen und Hintergrundinfos zur Kampagne „Ich bin dabei: Plastikfrei!“ gibt’s hier: lustaufbesserleben.de
Quellen: Lust auf besser leben gGmbH, Bilder: Lust auf besser leben gGmbH, Text: Emi Baier