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Grüner Wald
Naturschutzgebiete

Deutschland braucht unbedingt mehr ungestörte Wildnis

Wälder sind als Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten besonders wichtig für den Naturschutz. Durch den Einfluss des Menschen können sie sich hier aber nicht immer ungestört ausbreiten. Das Bundesland Hessen möchte dies nun ändern. 

Neues Projekt für mehr Naturschutz in Hessen

Hessen wird zukünftig um ein Wildnisgebiet reicher. Ein Teil des Laubacher Walds im Vogelsberg wird nämlich jetzt neu dazu ausgewiesen. Hier können sich dann Pflanzen und Tiere auf insgesamt 1200 Hektar Wald weitgehend ungestört und unter guten Bedingungen frei entfalten. „Ich freue mich sehr, dass der Naturwald im Laubacher Wald wächst und nun zu den großen Wildnisgebieten Deutschlands zählt. Das ist ein großer Gewinn für Natur und Artenvielfalt in Hessen“, sagt die hessische Umweltministerin Priska Hinz dazu. Schon 2019 hat das Bundesland im Laubacher Wald 785 Hektar Naturwald zum Wildnisgebiet gemacht. Die NABU-Stiftung hat dann 2020 mithilfe des Wildnisfonds des Bundesumweltministeriums noch das Nutzungsrecht für 224,5 Hektar Privatwald erhalten. Jetzt kommen noch zusätzlich 176 Hektar hinzu. Diese stellt die Stadt Hungen zur Verfügung. Die Stadt wurde dabei von der NABU-Stiftung gefördert, welche Mittel für die Wildnisentwicklung bereitstellte.

Die Heimat seltener Arten muss geschützt werden

Mit dem Projekt Laubacher Wald wird die Artenvielfalt geschützt und auch ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz geleistet. Viele verschiedene seltene Arten sind zum Beispiel im hessischen Wildnisgebiet „Laubacher Wald – Westlicher Vogelsberg“ beheimatet. Das sind unter anderem die Bechsteinfledermaus und andere Fledermausarten, die Wildkatze, der Feuersalamander und das Grüne Besenmoos. Außerdem machen naturnahe Buchenwälder einen großen Teil des Laubacher Walds aus. Viele der Bäume sind inzwischen schon mehr als 120 Jahre alt.

Der Anteil von Wildnisgebieten muss steigen

In Hessen bestehen aktuell zehn Prozent der Staatswaldfläche aus Wildnisflächen, in denen die Natur nicht gestört werden darf. Beim Laubacher Wald tragen auch Privatwaldbesitzer und Kommunen zum Naturschutz bei, was laut Ministerin Priska Hinz besonders begrüßenswert ist. Der Wildnisfonds des Bundesumweltministeriums fördert das Projekt „Laubacher Wald – Westlicher Vogelsberg. Der Fond möchte das Zwei-Prozent Wildnisziel der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt erreichen. Dabei sollen sich auf zwei Prozent der Fläche Deutschlands die heimische Natur ohne schädliche Eingriffe durch den Menschen frei entfalten können.

Quelle: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Bild: Depositphotos/AntonMatyukhaBo, Text: Fatma Cevik