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Dank neuen Forschungen könnte die Umweltverschmutzung durch Plastik in Zukunft drastisch reduziert werden
Recycelbares Plastik

Forscher entwickeln recycelbares Plastik

Die Umweltverschmutzung durch Plastik stellt ein riesiges Problem dar. Biologisch abbaubares Plastik gibt es zwar bereits, nicht aber vollständig recycelbares. Das könnte sich jetzt ändern - Forschern aus den USA ist ein Durchbruch gelungen. 

Lange Zeit waren sich Wissenschaftler einig: Es sei wegen der chemischen Gegebenheiten nicht möglich, recycelbares Plastik herzustellen. Eine Gruppe von Chemikern der Colorado State-Universität hat es trotzdem versucht  - mit erstaunlichen Ergebnissen.

Professor Eugene Chen hat erst kürzlich einen Preis für seine Forschung in der nachhaltigen Chemie erhalten und wurde 2012 als „Research Rockstar“ ausgezeichnet. Ihm und seinem Team ist es gelungen, einen chemischen Kunststoff herzustellen, der in seinen ursprünglichen molekularen Zustand zurückkehrt, nachdem er eine Stunde lang erhitzt wurde. Anschließend kann er erneut verwendet und in eine beliebige Form gebracht werden.

Recycling ohne unerwünschte Nebenprodukte

In seinem Labor arbeitet Chen schon lange an im ursprünglichen, chemischen Sinne recycelbarem Kunststoff, also einem Stoff, der sich vollständig in seine Urform zurückversetzen und dann wieder verwenden lässt. Die biologisch abbaubaren Produkte, die bereits seit einiger Zeit auf dem Markt sind, bestehen meist aus sogenannten Polyactiden (PLA). Becher oder Bestecke aus diesem Material  bauen sich zwar mit der Zeit ab, doch können nicht im chemischen Sinne wiederverwendet werden: Wenn sie einmal hergestellt worden sind, lassen sie sich nicht ohne das Entstehen von unerwünschten Nebenprodukten in ihren Ursprungszustand zurückversetzen.

Der neue Kunststoff ähnelt einem Biomaterial namens P4HB, das aus Bakterien hergestellt wird und dessen Herstellung deutlich teurer ist als die von Chens recycelbarem Plastik. Für die Reduktion von Plastik und damit auch für den Umweltschutz könnte diese Entdeckung der US-amerikanischen Forscher ein echter Durchbruch sein.

Quelle: Colorado State University, Bild: depositphotos/ mangostock, Text:  Ronja Kieffer