© Thewarit1976/ iStock/ Thinkstock
Verbände fordern Wertstoffgesetz für leichtere Müllentsorgung
Die EU-Kommission hat ihre Recyclingziele erhöht, doch deutsche Verbände fordern ein umfassendes Wertstoffgesetz für leichtere Müllentsorgung, da in Deutschland die Recyclingquote noch nicht dem EU-Standard entspricht.
Seit Jahren fordern Umwelt- und Verbraucherverbände ein engagiertes Vorgehen für umweltpolitische Verbesserungen bei der Vermeidung und Verwertung von Verpackungen und stoffgleichen Nichtverpackungen (wie z.B. Zahnbürsten, die nach gängigem Recht eigentlich nicht die gelbe Tonne gehören). Trotz der hochwertigen Recyclingtechnologien und einer hohen Sensibilität der Verbraucher bei der Mülltrennung, wurde die dringend benötigte Reform der Verpackungsabfallpolitik nicht angegangen: Die Einführung des Recyclingpapiers und des Einwegpfandes liegt lange Zeit zurück, seit 15 Jahren stagnieren vielmehr die Recyclingquoten. Für eine umweltgerechte Kreislaufwirtschaft im Abfallbereich fordern daher NABU, bfub, BUND und DUH ein umfassendes Wertstoffgesetz.
In Deutschland werden derzeit etwa 40 Prozent Recyclingquote erreicht. Das vor kurzem in Brüssel vorgestellte Kreislaufwirtschaftspaket der EU-Kommission hat jedoch das Ziel, mindestens 60 Prozent der Kunststoffverpackungsabfälle stofflich zu verwerten. Die Vorgabe aus Brüssel werten deutsche Umwelt- und Verbraucherverbände als deutliches Warnsignal an die Bundesregierung, endlich die ökologischen Ziele in den Mittelpunkt der Abfallgesetzgebung zu rücken. „Die Umweltverbände erwarten, dass die Regierungskoalition im Herbst ein ambitioniertes Wertstoffgesetz vorlegt. Dieses muss insbesondere die Kunststoffrecyclingquoten noch in diesem Jahr auf 55 Prozent erhöhen, um sich dann stufenweise den heute von der EU-Kommission vorgestellten Zielen anzunähern“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Quelle: NABU / Text: Christina Jung