Achtung, Rohmilch verursacht Hirnhautentzündung
Alarmierende Neuigkeiten aus der Forschung: Nicht nur Zecken übertragen FSME, auch Rohmilch ist ein Risiko für Hirnhautentzündung. Das zeigt ein Fall aus dem Sommer 2016. So können Sie sich vor einer Infektion mit der gefährlichen Krankheit schützen.
Es ist Sommer, eine Familie besucht einen Bio-Ziegenhof und kostet vom frischen Käse. Vater und Sohn greifen auch bei der frischen Ziegenmilch, die ihnen angeboten wird, zu. Wenige Tage später müssen die beiden im Krankenhaus stationär behandelt werden – sie sind an der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) erkrankt.
Risiko für Hirnhautentzündung steigt deutschlandweit
Die Krankheit ist besser als Hirnhautentzündung bekannt, geht meist mit Kopfschmerzen, Fieber und Nackensteifigkeit einher und kann im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein. Sie wird normalerweise durch Zecken übertragen. Wie der beschriebene Fall zeigt, sind Menschen aber auch durch den Genuss von Rohmilch gefährdet. Wenn die milchgebenden Tiere nämlich von infizierten Zecken gebissen werden, landen die FSME-Erreger zwangsläufig in ihrer Milch und somit in daraus hergestellten Rohmilchprodukten. Die schmecken zwar gut, stellen aber offensichtlich ein enormes Risiko dar.
Natürlich ist nicht jeder Rohmilchkäse vom gefährlichen Virus befallen, doch die Gefahr einer Infektion steigt in dem Maße, in dem die Zecken bundesweit auf dem Vormarsch sind. Die milden Temperaturen im Winter und Frühling sorgen dafür, dass die kleinen Blutsauger früher aktiv sind und sich schnell ausbreiten können. Außerdem wurde festgestellt, dass eine Zeckenart, die bisher nicht als Überträger für FSME galt, inzwischen mit dem Virus infiziert ist und diesen meist an Tiere weitergibt. Es ist also Vorsicht geboten – nicht nur im Wald, sondern auch beim Genuss von Rohmilchprodukten. Wissenschaftler sehen zwar keinen Anlass zur Panik, empfehlen aber eine FSME-Impfung. Die schützt nach aktuellem Kenntnisstand gegen jede Art der Infektion. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte darüber hinaus bevorzugt zu Milchprodukten aus pasteurisierter Milch greifen.
Quellen: Universität Hohenheim, Bild: Depositphotos/Valentyn_Volkov, Text: Ronja Kieffer