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Hilfe zum Erhalt der letzten Urwälder Europas
Urwaldschutz Rumänien

Hilfe zum Erhalt der letzten Urwälder Europas

In Zusammenarbeit mit der Al. I. Cuza Universität in Lasi und Greenpeace Rumänien erarbeitete ein Forscherteam der Hochschule für nachhaltige Enwicklung Eberswalde (HNEE) eine Karte potentieller Urwaldgebiete. Mittlerweile von der rumänischen Regierung anerkannt, soll sie die letzten Urwälder Europas schützen.

Die federführenden Experten der HNEE, Freya Kathmann und Prof. Dr. Pierre Ibisch haben sich einem Interview zum Thema gestellt und den derzeitigen Stand der Dinge erläutert. Alte Buchenwälder und Primärwälder sind in Europa selten geworden. Intensiver Holzeinschlag, sowohl legal wie auch illegaler Art, haben viele europäische Urwälder bedrohlich zurückgedrängt. Einzig Rumänien beherbergt noch eine Schatzkammer alter Buchen- bzw. Primärwälder.

Als Heimat für Braunbären, Luchse und Wölfe, aber auch zum Erhalt eines gesunden Ökosystems, ist es notwendig diese Restbestände zu erhalten. Doch auch in Rumänien schwinden die letzten Urwälder rasant, nicht zuletzt durch schwache Gesetzgebung und Korruption. Parallel dazu, fehlt auch eine genaue Übersicht, über die noch existierenden ursprünglichen Waldbestände. Im Jahr 2012 wurde diesbezüglich ein "Nationaler Katalog von Urwäldern und alten Wäldern" vom rumänischen Ministerium für Umwelt, Wasser und Wälder eingeführt, der die Waldgebiete in Rumänien registriert, um daraufhin konkrete Schutzmaßnahmen zu gewährleisten. Eine systematische, landesweite Inventur der Wälder wurde jedoch nicht durchgeführt. Die letzte Inventur fand vor 12 Jahren statt und dürfte heute nicht mehr aktuell sein.

Um einen nachhaltigen Schutz der letzten Urwälder Rumäniens zu sicherzustellen, entwickelte die HNEE eine Methodik für eine landesweite Inventur der Wälder. Mittels verschiedener Verfahren und Analysen konnten potentielle Urwaldgebiete identifiziert werden und auf einer Übersichtskarte gekennzeichnet werden. Wenige Tage nach Veröffentlichung der von der HNEE herausgegebenen Karte zu den  rumänischen Urwaldpotenzialgebieten wurde Greenpeace Rumänien von der Umweltministerin Doina Adriana Pan? zum persönlichen Gespräch eingeladen. Die Karte soll zukünftig als Arbeitsgrundlage dienen, gegen illegalen Holzeinschlag sowie gegen intransparente Prozesse  in der Forstwirtschaft vorzugehen. Um die Urwälder Rumäniens nachhaltig zu schützen, hat sich die HNEE jetzt zum Ziel gesetzt, die tatsächlichen Urwälder aus den potentiellen herauszufiltern. Im Anschluss daran, fordern die Wissenschaftler diese Wälder "Nationalen Katalog von Urwäldern und alten Wäldern" aufzunehmen und unter Schutz zu stellen.

Quelle: Hochschule für nachhaltige Enwicklung Eberswalde (HNEE), Bild: Depositphotos/kropic, Text: Tine Esser