Sarkozy Flucht vor Reichensteuer
Nach Depardieu kehrt nun auch das Ehepaar Sarkozy der französischen Heimat den Rücken, um der Reichen-Steuer des Sozialisten Hollande auszuweichen. Hauptziel der Auswanderer: London. Dort sollen Geld und Erfolg noch geschätzt werden. Der Londoner Immobilienmarkt freut sich.
In Frankreich soll sie nun eingeführt werden: die Reichensteuer. Diese vom sozialistischen Präsidenten Hollande geplante Steuer soll einen Spitzensteuersatz von 75 Prozent haben. Hollande hatte erst im Mai 2012 die Wahl gegen Sarkozy gewonnen. Nun knapp ein Jahr danach möchte der Ex-Präsidenten seinem Heimatland den Rücken kehren.
Nachdem sich auch Gerard Depardieu Ende 2012 zu diesem Schritt entschieden hatte und auch der reichste Mann Frankreichs Bernard Arnault ihm gefolgt ist, wollen nun auch Nicolas Sarkozy und seine Frau Carla Bruni als nächste Franzosen ihr Heimatland verlassen. Immer mehr französische Spitzenverdiener verlagern ihren Wohnsitz ins Ausland. So stieg die Zahl der Franzosen in Großbritannien in den letzten fünf Jahren um 100.000 auf 400.000, die meisten davon leben in London. Die Stimmung dort sei anders als in der Heimat, heißt es, Geld und Erfolg würden noch geschätzt. Nicht zuletzt die Londoner Immobilienmakler freuen sich: es gibt einen starken Anstieg der Nachfrage aus Frankreich nach teuren Wohnungen in der britischen Metropole.
Doch die Pläne des Ex-Präsidenten, seinem Heimatland den Rücken zu kehren, könnten zu gewaltigen Protesten führen. Denn in Frankreich wird zudem gegen Sarkozy wegen Korruption ermittelt. Er wird unter anderem beschuldigt, im Jahr 2007 illegale Wahlkampfspenden von Milliardärin Liliane Bettencourt angenommen zu haben. Bei einer ersten Hausdurchsuchung im Juni 2012 wurden auch erstmals Sarkozys Pläne entdeckt, in London einen Investment-Fonds in Höhe von einer Milliarde Euro zu starten.
Quelle: Dt. Wirtschafts Nachrichten / Text: Christina Jung
Introbild: DonkeyHotey