Dem Klimawandel den Wind aus den Segeln nehmen
Zahlreiche Waren werden auf dem Seeweg um die Welt transportiert – mit katastrophalen Folgen für die Umwelt: Der internationale Schiffsverkehr bläst jährlich mehr als eine Milliarde Tonnen CO2 in die Atmosphäre. Ein deutsches Pionierprojekt setzt sich für eine nachhaltige Schifffahrt ein.
Die Handelsschifffahrt funktioniert wie die meisten anderen Wirtschaftsbranchen auch: Verwendete Antriebstechniken werden ausschließlich von wirtschaftlichen Überlegungen getrieben, Fragen der Nachhaltigkeit bleiben außen vor. Abgesehen von einer massiven Verschmutzung der Meere resultiert daraus auch ein enormer Schadstoffausstoß. Die internationale Schifffahrt ist für mehr als eine Milliarde Tonnen und damit rund fünf Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich.
Ein Pionierprojekt für nachhaltige Schifffahrt
Während diese Fakten einem großen Teil der Weltöffentlichkeit kaum bewusst sein dürften, hat sich der Seefahrtexperte Cornelius Bockermann intensiv mit den Möglichkeiten für eine nachhaltige Schifffahrt auseinandergesetzt und im Jahr 2014 das Timbercoast-Projekt gestartet. Gemeinsam mit einem Team von freiwilligen Ingenieuren, Biologen und Nautikern arbeitet der Reeder und Kapitän in der Elsflether Werft in Niedersachsen an der Restaurierung des fast 100 Jahre alten Segelschiffs Avontuur. Ihre Vision sind die Wiederbelebung der Frachtschifffahrt unter Segeln und die Vernetzung von nachhaltigen Produkten mit bewussten Konsumenten.
Die Avontuur soll dabei einerseits zum schwimmenden Versuchslabor für alternative emissionsfreie Schiffsantriebe und andererseits zur Botschafterin des Timbercoast-Projekts werden und so eine neue Generation emissionsfreier Handelsschiffe initiieren. Die konkrete Planung sieht die Einrichtung eines festen Liniendienstes zwischen mehreren Häfen entlang der australischen Küste vor, über den Waren mit reiner Windkraft transportiert werden. Bockermann und sein Team haben das Ziel, den Warentransport mit Segelschiffen langfristig zur nachhaltigen, aber wirtschaftlichen Alternative zum konventionellen Hochseetransport zu machen.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Quellen: Timbercoast Pty. Ltd., Bild: Timbercoast Pty. Ltd., Text: Ronja Kieffer