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Schlechte Luft in München - Gesundheit in Gefahr
Schlechte Luft in München

Schlechte Luft in München - Gesundheit in Gefahr

Eine flächendeckende Überschreitung der gesetzlichen Grenzwerte von Stickstoffoxiden in München beweisen Messungen der Umweltorganisation Green City e.V.. Die Präsentation der bedenklichen Ergebnisse war gleichzeitig eine Mahnung an die Stadt München, endlich etwas für eine saubere Luft zu tun.

Münchner Luft ist schwer mit Abgasen belastet. Den wissenschaftlichen Beleg liefern jetzt Auswertungen einer weitreichenden Messaktion im Herbst letzten Jahres. 50 Münchner BürgerInnen haben mittels Passivmessungen zwei Monate lang direkt vor ihrer Haustür die Stickstoffdioxid-Konzentration gemessen. Die Ludwig-Bölker-Stiftung und Green City e.V. haben hierzu die Messtechnik zur Verfügung gestellt sowie die Logistik koordiniert und die wissenschaftliche Auswertung übernommen.

Die Ergebnisse sind alarmierend: Der gesetzliche Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter wurde an 15 Messpunkten überschritten. Um gesundheitliche Einbußen vollständig auszuschließen, liegt der empfohlene Grenzwert der Weltgesundheits­behörde (WHO) weit unter dem gesetzlichen Richtwert, nämlich unter 20 Mikrogramm pro Kubikmeter. Dr. Werner Zittel, promovierter Physiker bei der Ludwig-Bölkow-Stiftung, erläutert: „Unsere Messungen lassen den Schluss zu, dass fast in der gesamten Innenstadt dieser gesundheitsrelevante Schwellenwert dauerhaft überschritten wird. Außerdem ist davon auszugehen, dass München auch den gesetzlichen Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter an vielen weiteren Stellen nicht einhält.“

Schlechte Luft in München - Gesundheit in Gefahr

Green City e.V. hat eine Übersichtkarte auf seiner Webseite veröffentlicht, die die Grenzwertüberschreitungen markiert und veranschaulicht: www.greencity.de. Als Hauptverursacher für die Belastungen gilt laut Bundesumweltamt der Straßenverkehr, insbesondere aber die Abgase der Dieselfahrzeuge. Green City e.V. kritisiert in diesem Zusammenhang den Unwillen von Politik und Industrie, eine echte Verkehrswende einzuleiten. Gefordert wird dringend eine Reduktion des Autoverkehrs, zugunsten der Gesundheit von Allen.

Quelle: Bilder: Simone Reitmeier, Tobias Hase, Text: Tine Esser