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Gefahr in Babyschnullis
Analysen des BUND haben den gefährlichen Stoff Bisphenol A in Babyschnuller, ja sogar im Hausstaub von Kindertagesstätten nachgewiesen.
Bisphenol A ist ein Grundstoff zur Herstellung des Kunststoffes Polycarbonat. Dadurch ist er in vielen Alltagsgegenständen enthalten, so beispielsweise auch in Konservendosen, Thermopapier (Kassenbons), Plastikgeschirr und Schnuller für Babys.
Das gefährliche an der Chemikalie: Bisphenol A kann sich bei Kontakt mit Lebensmitteln aus dem Produkt lösen und ist dann in der Nahrung selbst nachweisbar. Dadurch ist der mittlere Gehalt im menschlichen Blut mittlerweile extrem hoch gestiegen. Bisphenol A gehört zu den hormonellen Schadstoffen, die bereits in winzigen Mengen in unseren Hormonhaushalt eingreifen können.
Bisphenol A: Hormongift mit fatalen Folgen
Erschreckend: die gesundheitsschädliche Chemikalie konnte auch im Hausstaub von Kindertagesstätten nachgewiesen werden. Der Stoff beeinträchtigt bereits in geringsten Mengen das empfindliche Hormonsystem von Kindern. Doch möglicherweise gehört Bisphenol A zu denjenigen chemischen Verbindungen, bei denen eine direkte Einwirkung auf Hormonrezeptoren in geringeren Konzentrationen schädlicher ist als in größeren Mengen. Frühreife, eine reduzierte Spermienzahl oder auch Verhaltensstörungen werden als mögliche Folgen diskutiert.
Im Rahmen der Umsetzung des seit Juli 2007 gültigen neuen Chemikaliengesetzes REACH fordert der BUND ein Verbot des Stoffes für alle Anwendungsbereiche, für die sicherere Alternativen vorhanden sind.
Immerhin ist seit dem 1. Juni 2011 die Vermarktung Bisphenol-A-haltiger Babyflaschen verboten.
Quelle: BUND / Text: Christina Jung