Schwalben beim Nestbau mit Lehmpfützen unterstützen
Bundesweit sind Schwalben in ihrem Bestand gefährdet. Neben fehlenden Nistplätzen und Nahrungsmangel macht den Vögeln auch die derzeitige Trockenheit mitten in der Brutzeit zu schaffen. Das Anlegen von Lehmpfützen hilft beim Nestbau und trägt aktiv zur Arterhaltung bei.
Die Brutzeit der Schwalben erstreckt sich von Mai bis August. Ihr Bestand dezimiert sich jedoch fortwährend durch Futtermangel, Entfernen von Nestern durch Sanierungen sowie fehlende Brutplätze. Mehlschwalben formen aus Lehm, Ton oder schlammiger Erde mithilfe ihres Speichels kleine Kügelchen, aus denen sie ihre Nester bauen oder alte Nester ausbessern.
Die andauernde Trockenheit in diesem Jahr sowie fehlendes Nistmaterial erschwert den Schwalben zusätzlich den Nestbau. Wer einen Garten, Hof oder Wiese besitzt, kann zur Unterstützung des Schwalben-Nestbaus jetzt noch Lehmpfützen anlegen. „Die Pfütze sollte auf einer offenen Fläche angelegt werden, sodass Katzen und andere Jäger keine Deckung haben. Auch sollte sie nicht mehr als 300 Meter vom Niststandort der Schwalben entfernt sein. Ansonsten trocknet der Lehm bereits auf dem Hinflug und kann nicht mehr so gut verwendet werden“, so NABU-Vogelschutzexperte Eric Neuling. Einen effektiven Beitrag zum Artenschutz leisten auch Hausbesitzer, die ihre anfallenden Arbeiten am Gebäude auf den Herbst verschieben. Denn dann ist die Gefahr weitaus geringer, dass die Vögel durch Störungen ihre Brut aufgeben. Nisthilfen oder Kunstnester in der unmittelbaren Umgebung sichern das Fortbestehen der vorhandenen Schwalbenkolonie bei Abriss von Gebäuden oder starken Umbaumaßnahmen.
Eine Anleitung zum Lehmpfützenbau gibt es unter: www.nabu.de
Quelle: Naturschutzbund Deutschland, Bild: Depositphotos/duben, Text: Tine Esser