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Schweinswale sind die einzigen Wale, die es in Deutschland gibt. © Jan Zoetekouw/hemera/Thinkstock

© Jan Zoetekouw/hemera/Thinkstock

Immer weniger Schweinswale vor Sylt durch Baulärm

Der Baulärm für einen Offshore Windpark vor Sylt vertreibt die einzige Walart, den Schweinswal, die wir in Deutschland haben.

Die einzige Walart, die in Deutschland lebt, der Schweinswal, ist dabei sich zu verabschieden, den er flieht vor dem Lärm, der durch den Bau des Offshore-Windparks Butendiek im Sylter Außenriff entsteht. Üblicherweise ziehen die Schweinswale hier ihre Kälber auf, aber in diesem Jahr wurden weniger Tiere gezählt als im Vorjahr: Leif Miller, der NABU-Bundesgeschäftsführer, erklärt: „Damit wird unsere größte Befürchtung zur traurigen Gewissheit: Der Baulärm des Windparks hat die Wale aus dem für sie eingerichteten Schutzgebiet vertrieben - und das mitten in ihrer Fortpflanzungszeit. Das wollten wir mit unserer Klage am Verwaltungsgericht Köln verhindern. Doch anstatt Verantwortung zu übernehmen, ringen die Behörden seit Monaten um Zuständigkeiten und versuchen, unsere Klage mit allen Mitteln zu behindern.“ Die Tierärztliche Hochschule Hannover führt im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz regelmäßig Schweinswalzählungen durch, nun konnte festgestellt werden, dass jeder zweite Schweinswal aus dem Gebiet verschwunden ist. NABU-Meeresexperte Kim Detloff, kritisiert deshalb den Bau der Windparks: „Butendiek liegt mitten im FFH-Schutzgebiet, in der Kinderstube des Nordsee-Schweinswals. Trotzdem wurden die ohrenbetäubenden Rammungen vorsätzlich in die Fortpflanzungszeit von Mai bis August gelegt. Diese naturschutzpolitische Ignoranz vonseiten der Betreiber und der Behörden ist unfassbar. Schweinswale sind nach nationalem und europäischem Recht streng geschützt“

Quelle: NABU
Text: Kristina Reiß