Rückzug aus der Arktis
Umweltaktivisten warnen schon lange vor den möglicherweise katastrophalen Folgen von Ölbohrungen in der Arktis. Das Scheitern eines weiteren Energiekonzerns sorgt jetzt für Aufatmen und macht Hoffnung auf ein Ende der Ausbeutung des wertvollen Ökosystems.
Es ist ein wichtiger Sieg für den Naturschutz: Wie zuvor schon viele weitere große westliche Energiekonzerne, zieht sich endlich auch Shell aus der Arktis zurück. Seit Anfang der Woche ist klar, dass der Konzern seine Ölbohrungen in der sogenannten Tschuktschensee einstellt – und zwar offenbar endgültig.
Ob es nun der öffentliche Druck war, der den Energieriesen zum Rückzug gebracht hat, oder finanzielle Schwierigkeiten, wie das Unternehmen selbst angab, ist letztlich unerheblich. Das Projekt war von Anfang an von Schwierigkeiten geprägt, zwischenzeitlich hatten die Bohrungen sogar jahrelang auf Eis gelegen. Zuletzt hatte US-Präsident Obama dem Konzern zwar im Sommer eine neue Bohrgenehmigung erteilt, die ersten Ergebnisse waren aber offensichtlich alles andere als vielversprechend. Der Rückzug kostet das Energie-Unternehmen immerhin mehr als eine Milliarde Dollar.
Ein Erfolg für Umweltaktivisten
Umweltaktivisten sind hocherfreut über die neuesten Entwicklungen und sehen sich in ihrer jahrelangen Protestarbeit bestätigt. Erst am vergangenen Wochenende hatte beispielsweise Greenpeace deutschlandweit in rund 40 Städten an Shell-Tankstellen gegen die Ölbohrungen in der Antarktis protestiert. Immer wieder war zudem in der Vergangenheit darauf hingewiesen worden, welche katastrophalen Folgen für die Umwelt ein möglicher Ölunfall haben könnte. Ganz abgesehen von der Gefährdung des Ökosystems Arktis und dessen Bewohnern, zu denen tausende Robben und Wale zählen.
Es bleibt abzuwarten, ob die jüngsten Ereignisse abschreckende Wirkung entfalten und andere Energiekonzerne von ähnlichen Vorhaben abbringen können. Solange die Politik nicht eindeutig Stellung gegen die risikoreichen Ölbohrungen in der Arktis bezieht und diese verbietet, ist eine solche Folgewirkung des Shell-Rückzugs in jedem Fall hoffens- und wünschenswert.
Quellen: Greenpeace, Bild: Andreas Varnhorn/Greenpeace,Text: Ronja Kieffer