Artensterben weiterhin auf dem Vormarsch
Der Artenschutz ist in Deutschland schon seit Jahrzehnten Dauerthema von Politik und Umweltschützern, doch eine Entspannung der Lage ist bis heute nicht abzusehen. Ein jüngst vom Bundesamt für Naturschutz veröffentlichter Bericht zeichnet ein alarmierendes Bild deutscher Vogelbestände: Trotz bundesweiter Bemühungen sind die Bestände rückläufig.
Betroffen vom Rückgang sind vor allem Vogelarten der Agrarlandschaft, die am Boden brüten und solche, die sich von Kleinstinsekten ernähren. Die intensive Bearbeitung der Ackerflächen führt laut des Berichts häufig zur Zerstörung der Lebensräume der Bodenbrüter. Der Einsatz von Pestiziden, die Entwässerung der Böden sowie das schrumpfende Angebot bedrohen zusätzlich die Lebensgrundlage vieler einheimischer Singvogelarten. Problematisch für den Schutz heimischer Vögel sind zudem Sport- und Freizeitaktivitäten in der Natur.
Bisherige Bestrebungen sind nicht ausreichend
Der Bericht „Vögel in Deutschland 2014“ zeigt deutlich, dass die bisherigen Vogelschutzbestrebungen nicht ausreichen. Zwar verzeichnen einige Großvogelarten, wie Schwarzstorch und Fischadler wieder Zuwächse in den Beständen, doch der Großteil der Arten, auf die die Europäische Vogelschutzrichtlinie abzielt, sind nach wie vor rückläufig. Auch der Brutbestand der Zugvögel nimmt weiter ab, weshalb die Bemühungen zum Schutz während des Vogelzugs und im Überwinterungsgebiet intensiviert werden müssen. Um langfristig Bestände zu erhalten und die heimischen Arten schützen zu können, ist es zudem vonnöten, das Management der europaweiten Vogelschutzgebiete zu überdenken, da häufig keine langfristigen Pflege- und Entwicklungspläne für diese vorliegen oder die Vorschriften nicht eingehalten werden. Es bleibt also weiterhin viel zu tun in Sachen Vogelschutz, doch es lohnt sich, denn: Der Erhalt von Vogelarten bedeutet auch den Schutz ihres Lebensraums und damit unserer Umwelt.
Bilder: depositphotos/youlia2,Text : Anna-Lena Kraft