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Landgrabbing wird zum neuen Anlageprodukt
Neue Südwind-Studie belegt: Agrarland in Entwicklungs- und Schwellenländern wird zum neuen Anlageprodukt und fördern damit aktiv Landgrabbing.
Zahlreiche Medienhaben in den letzten Monaten immer wieder darüber berichtet, dass zahlreiche Investoren Land in Entwicklungsländern kaufen und KleinbäuerInnen damit die Existenz rauben. Staatliche Konzerne aus arabischen Ölländern, Agrarkonzerne aus Asien oder auch Hedgefonds kaufen Land, um dort industrielle Nahrungsmittel zu produzieren.
Die meisten Banken sind zu intransparent, um ihnen einen direkten Bezug zu Landraub nachweisen zu können. Anders sieht es bei den von ihnen angebotenen Agraraktienfonds aus. Diese kaufen Aktien großer Agrarunternehmen, darunter auch solcher, die in direkter Verbindung mit Landgrabbing stehen. Dazu zählt z.B. das Unternehmen Wilmar oder Olam, die beide für die Abholzung des Regenwalds in Indonesien mit verantwortlich gemacht werden. Aktien von Wilmar finden sich sogar in einem Fonds, der als nachhaltiger Agrarfonds angeboten wird.
Diese Situation ist umso tragischer, als dringend Geld in der Landwirtschaft der Entwicklungsländer benötigt wird. Die neue Südwind-Studie zeigt Beispiele auf, wie Investitionen von Großunternehmen so getätigt werden können, dass die FarmerInnen in Entwicklungsländern davon profitieren. Leider gibt es davon bisher nur sehr wenige.
Quelle: Südwind e.V. / Text: Christina Jung