Längster See der Welt wird unter Schutz gestellt
Global Nature Fund stoppt Seesterben. Der Tanganjikasee wird zum "Bedrohten See des Jahres 2017". Umfassendes Naturschutzprojekt rettet den längsten See der Welt mit gewaltigem Süßwasservolumen und 1.500 dort lebenden Tier- und Pflanzenarten.
Anlässlich des Welttages der Feuchtgebiete forderte die Naturschutzorganisation Global Nature Fund nachhaltige Schutzmaßnahmen für den Tanganjikasee. Der längste See der Welt liegt in Burundi, der Demokratischen Republik Kongo, Tansania und Sambia. Er enthält fast ein Sechstel des ungefrorenen Süßwassers der Erde und ist bekannt für seine enorme Artenvielfalt. 40% der 1.500 dort lebenden Tier- und Pflanzenarten sind am Tanganjikasee einzigartig und kommen nirgendwo sonst auf der Welt vor. Die Ausbeutung der Ressourcen vor Ort sind eine wachsende Bedrohung für den See.
Vermehrter Wohnungsbau und die Erschließung neuer landwirtschaftlicher Flächen zerstören die natürlichen Lebensräume. Intensive, ungeeignete Agrarwirtschaft führt zur Verschlechterung der Böden und zu Erosionen. Sedimente, häusliche Abwässer sowie Schadstoffe aus Industrie und Schifffahrt werden unkontrolliert in den See gespült. Nicht zuletzt ist auch die Fischerei ein ernstzunehmendes Problem, die als alternative Lebensgrundlage in den letzten zwanzig Jahren derart an Bedeutung gewonnen hat, dass es zu einer dramatischen Überfischung und Reduzierung der Fischpopulationen kommt. Zwischen 1995 und 2011 sank in Burundi der gesamte Fischertrag um 25 %, während sich die Anzahl der Fischer vervierfachte.
Mit dem Schutzprojekt sind nun verschiedene Schritte geplant, um den Tanganjikasee zu retten. Vor allem die Bevölkerung soll mit Aufklärungsmaßnahmen und alternativen, nachhaltigen Einkommensquellen in die Verantwortung genommen und für die fortschreitenden Verschmutzungen sensibilisiert werden. Verunreinigungen und Sedimenteinlagerungen werden langfristig reduziert. Daneben sollen geplante Trinkwasserprojekte für umliegende Dörfer verhindern, dass Kinder und Erwachsene weiterhin ungereinigtes Seewasser trinken und durch unsauberes Wasser erkranken.
Quelle: Global Nature Fund, Bild: Global Nature Fund, Text: Tine Esser