Die Töpfe für das Orchester wurder vor dem Protest beschrieben. Foto by Henning Lüders/Oxfam
Topforchester gegen Nahrungsmittelspekulationen
Mit 868 leeren Kochtöpfen haben am 15.10.2012 Hunderte Menschen in Berlin die Bundesregierung aufgefordert, der Spekulation mit Nahrungsmitteln einen Riegel vorzuschieben. Nahrungsmittelspekulation ist eine der Ursachen dafür, dass weltweit 868 Millionen Menschen hungern.
Elf zivilgesellschaftliche Organisationen riefen zum Protest gegen Nahrungsmittelspekulationen auf. Viele Bundesbürger folgten dem Aufruf und bildeten am vergangenen Sonntag ein Protestorchester mit leeren Kochtöpfen vor dem Brandenburger Tor, bei dem eine Samba Band den Takt vorgab. Anschließend zogen sie in einer Krach-Demo vor das Bundeskanzleramt.
„Spekulation an den Agrarbörsen treibt die Preise für Weizen, Mais und Soja in die Höhe. Angesichts von weltweit 868 Millionen hungernden Menschen müssen Angela Merkel und Wolfgang Schäuble jetzt die Zockerei mit Nahrungsmitteln in der EU beenden“, sagte Christoph Bautz von Campact, dem Zusammenschluss von elf Hilfsorganisationen. „Im Zuge der EU-Finanzmarktreform muss sich die Regierung für verbindliche Positionslimits einsetzen, die die Anzahl der Rohstoffgeschäfte begrenzen, die ein Händler tätigen darf.“
Niemand braucht Finanzprodukte, mit denen auf Kosten der Ärmsten Profit gemacht wird. Steigen die Preise infolge von exzessiver Spekulation auch nur kurzfristig und minimal, so wächst der Hunger. Menschen, die durchschnittlich 80% ihres Einkommens für Nahrung ausgeben, können sich ihr Essen schlichtweg nicht mehr leisten, oder müssen andere wichtige Ausgaben – für Medikamente oder den Schulbesuch der Kinder – streichen“ betonte Jan Urhahn von Oxfam Deutschland.
Das Protestorchester beginnt seinen Zug zum Bundeskanzerlamt. Foto by Henning Lüders/Oxfam
Quellen: Südwind, Henning Lüders/Oxfam / Text: Marie A. Wagner