Klimagipfel in Doha: Magere Ergebnisse
Die Bilanz des zweiwöchigen UN-Klimagipfels ist ernüchternd. Es wurden kaum tatsächliche Abmachungen zum Klimaschutz getroffen, stattdessen wurden neue Schlupflöcher geschaffen und wichtige Entscheidungen in die Zukunft verschoben.
Knapp 200 Staaten tagten über zwei Wochen auf dem UN-Klimagipfle in Doha. Wirklich greifbare Maßnahmen zum Klimaschutz wurden dennoch nicht getroffen. Alle Ergebnisse des Gipfels erinnern an faule Kompromisse mit denen kein Klimaschützer jemals glücklich werden kann.
Die gute Nachricht, das Ende des Jahres auslaufende Kyoto-Protokoll wurde bis 2020 verlängert. Die schlechte Nachricht, die Verlängerung wurde nur von den EU-Mitgliedsstaaten und 10 weiteren Ländern anerkannt und ehemaligen Ostblockstaaten wie Russland oder Polen schafften sich in Doha ein Schlupfloch im Kyoto-Protokoll, indem sie ihre bisher ungenutzten Emissionsrechten aus dem ersten Kyoto-Protokoll mit in die Verlängerung nehmen dürfen. Eine tatsächliche Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen rückt damit weiter in die Ferne.
Auf dem internationalen Gipfeltreffen wurde außerdem festgelegt, dass bis 2015 ein Weltklimaabkommen geschlossen werden soll, das für alle Staaten der Welt bindend ist. Treibhausgasgiganten wie Amerika und China hielten sich bei den Verhandlungen eher zurück, akzeptierten aber die neugeschaffene Verhandlungsbasis für ein Weltklimaabkommen. Im Gegenzug zeigten sich die Entwicklungsländer, die hochdosierte Finanzspritzen für den Klimaschutz von den Industrieländern erwarteten, kompromissbereit und akzeptzierten auch die deutlich niedrigeren Finanzzuschüsse.
Aber angesichts der Erderwärmung und des viel rascher als erwartet ansteigenden Meeresspiegels sind die bisherigen Ergebnisse nach Expertenmeinungen unzureichend. Noch immer gibt es kein bindendes Klimaschutzkommen zur Reduktion von CO2.
Text: Marie A. Wagner